„Juden sollten nicht zum Tempelberg gehen und arabische Terroristen provozieren“, sagte Josef am Freitag bei der Beisetzung von Schalom Ba‘adani. Der 17-jährige Israeli war am Mittwoch bei einem Autoanschlag in Jerusalem schwer verletzt worden. Am Freitag starb er. Josef verwies auf ein religiöses Gesetz, laut dem Juden das Betreten des heiligen Tempelberges verboten ist.
Verteidigungsminister Ja‘alon schloss sich dem Aufruf an. Er erklärte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Es ist unser Recht auf den Tempelberg zu gehen. Juden haben Zugang und werden ihn behalten. Aber es gibt einen sehr sensiblen Status quo, der Teil einer Vereinbarung mit Jordanien ist und der eingehalten werden muss.“ Der Tempelberg wird von Jordanien und der Islamischen Behörde Wakf verwaltet.
Muslime betrachteten die Besuche von Juden auf dem Tempelberg als Provokation und nutzten sie als Ausrede für Hetze, sagte Ja‘alon weiter. Er betonte: „Aber wir dürfen kein Öl ins Feuer gießen.“
Nach dem Attentat auf den Rabbiner Jehuda Glick war der Tempelberg mehrere Tage lang für alle Besucher geschlossen worden. Seit seiner erneuten Öffnung haben die rechtsgerichteten Politiker Mosche Feiglin, Zippi Hotovely und Schuli Moalem-Refaeli die Stätte besucht. Ja‘alon sagte dazu: Die Politiker hätten zwar das Recht, den Tempelberg zu betreten, „aber wenn einer das in Verbindung mit einer Online-PR-Kampagne tut und öffentlich den Status quo in Frage stellt, dann ist das natürlich Hetze“.
Außenminister Lieberman nannte solche Besuche auf dem Tempelberg „unvernünftig“. „Ich glaube, das ist der Wunsch nach billiger und einfacher Werbung. Es ist eine Art zynisches Ausnutzen der komplizierten politischen Situation. Lasst es uns so sagen: Es ist ein Mangel an Weisheit.“ Die Stimmung aufzuheitzen bringe gar nichts, sagte Lieberman im israelischen Rundfunk.