Das Treffen erfolgte hinter geschlossenen Türen und dauerte rund eine Stunde und 40 Minuten. Die nach solchen Gesprächen übliche Pressekonferenz wurde nicht abgehalten. Netanjahu sagte im Anschluss zudem eine geplante Zusammenkunft mit israelischen Journalisten ab. Auch Verteidigungsminister Ehud Barak strich seine Pläne für ein Radio-Interview.
In einer kurzen Erklärung des Weißen Hauses hieß es, in den Gesprächen sei es um den stockenden Friedensprozess im Nahen Osten, den Atomstreit mit dem Iran und Israels Sicherheit gegangen. Obama habe zudem das starke Bekenntnis der USA zur Sicherheit des jüdischen Staates bekräftigt.
Vor dem Treffen mit Obama hatte Netanjahu auf der Jahresversammlung der wichtigsten jüdischen Organisationen in den USA, der „Jewish Federations of North America“, eine Rede gehalten. Darin betonte er seinen Friedenswillen.
„Chance auf historischen Friedensschluss nutzen“
„Mein Ziel ist es nicht, Verhandlungen um des Verhandelns willen zu führen; mein Ziel ist ein dauerhaftes Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern, und zwar bald“, so Netanjahu laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. An Präsident Abbas gerichtet sagte er: „Lass uns sofort mit den Gesprächen beginnen … lass uns die Gelegenheit nutzen, ein historisches Abkommen zu erzielen.“
Netanjahu wies auf die zahlreichen Erleichterungen für die Palästinenser hin, die während seiner Amtszeit geschaffen wurden. Keine bisherige israelische Regierung sei außerdem zu solchen Einschränkungen im Siedlungsbau bereit gewesen, wie die jetzige.
Obama hatte seine für den heutigen Dienstag geplante Teilnahme an der Jahresversammlung aufgrund einer Gedenkfeier für die am vergangenen Donnerstag bei dem Amoklauf in Fort Hood erschossenen Soldaten abgesagt. Stattdessen hatte er am Montag rund 60 hochrangige Vertreter jüdischer Organisationen im Weißen Haus empfangen.
Netanjahu reist im Laufe des Tages nach Paris ab. Für Mittwoch ist dort ein Treffen mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy geplant.