„Lasst uns arbeiten, um dauerhaften Frieden und Sicherheit für den Staat Israel zu erlangen, damit der jüdische Staat von seinen Nachbarn völlig akzeptiert wird und seine Kinder ihre Träume frei von Furcht leben können“, sagte Obama laut der „Jerusalem Post“ in seiner Grußbotschaft. „Deshalb strebt meine Regierung aktiv nach dauerhaftem Frieden, der sich Israel und seinen arabischen Nachbarn so lange entzogen hat.“
Der Präsident fügte hinzu: „Durch die ganze Geschichte hindurch war das jüdische Volk, in den Worten des Propheten Jesaja, ‚ein Licht unter den Völkern‘. Durch eine treue Verpflichtung zu Glaube, Familie und Gerechtigkeit haben Juden außerordentliches Elend überwunden, indem sie an der Hoffnung auf ein besseres Morgen festhielten. In dieser Jahreszeit der Erneuerung feiern wir diesen Geist; wir ehren einen großen und alten Glauben; und wir weihen uns erneut der Arbeit, diese Welt in Ordnung zu bringen.“
Gegen Vorurteile und Antisemitismus
Das jüdische Neujahr (Rosch HaSchanah) sei „eine Zeit des demütigen Gebetes, des freudigen Feierns und der Hoffnung auf einen Neubeginn“. Obama rief Menschen in aller Welt auf, „zusammenzukommen und eine bessere Welt für unsere Kinder und Enkel zu bauen“. „Lasst uns den Impuls unterdrücken, uns gegenüber dem Leiden anderer zu verhärten, und stattdessen eine Gewohnheit des Einfühlens machen – indem wir uns in jedem anderen wiederfinden und unser Mitleid für die Bedürftigen vergrößern.“ Er prangerte „Vorurteile, Intoleranz und Gleichgültigkeit“ an und kritisierte, dass Antisemitismus immer noch „in viel zu vielen Teilen unserer Welt verbreitet“ sei.
„Wo sich Anhänger des jüdischen Glaubens hier in Amerika und auf der ganzen Welt versammeln, um die Hohen Feiertage zu begehen, möchte ich meine wärmsten Wünsche für dieses Neujahr aussprechen“, hieß es weiter. „L´Schanah Tovah Tikatevu – mögen Sie ein gutes Jahr haben, und mögen Sie eingeschrieben sein zum Segen im Buche des Lebens.“ Damit griff Obama auf die üblichen jüdischen Grußformeln für das neue Jahr zurück. Seine Ansprache beendete er mit den Worten: „Michelle und ich wünschen allen, die Rosch HaSchanah feiern, ein friedliches und süßes neues Jahr.“
Köhler wünscht Juden in Deutschland erfülltes Jahr
Bundespräsident Horst Köhler wandte sich in der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ an die jüdischen Mitbürger: „Ich freue mich, dass das jüdische Leben in Deutschland mehr als 60 Jahre nach dem Zivilisationsbruch der Schoah in vielen Bereichen unseres Lebens wieder aufblüht und feste Wurzeln hat.“ Weiter schrieb er: „Ich wünsche Ihnen allen, dass das neue Jahr für Sie Gutes und Erfüllendes bereithält. Mit dem traditionell-jüdischen Neujahrsgruß ist auch der Wunsch verbunden, dass das Jahr ein ’süßes Jahr‘ werde.“
Das Neujahrsfest und damit das Jahr 5770 beginnt am heutigen Freitagabend.