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Norwegischer Minister trifft Hanije

RAMALLAH / OSLO (inn) – Der norwegische Vize-Außenminister Raymond Johansen hat sich am Montag mit palästinensischen Politikern getroffen. Er war der erste ranghohe europäische Vertreter, der mit Repräsentanten der neuen Einheitsregierung zusammenkam.

In Gaza sprach Johansen mit dem palästinensischen Premier Ismail Hanije (Hamas). Regierungssprecher Ghasi Hamad äußerte die Hoffnung, dieser erste Kontakt mit den Europäern werde „ein Einstieg in Richtung Ende der Belagerung“ sein.

Johansen traf zudem in Ramallah den neuen Informationsminister Mustafa Barghuti. Dieser bekundete seine Wertschätzung für den hilfreichen norwegischen Standpunkt gegenüber der palästinensischen Einheitsregierung. Die Unterstützung der Norweger sei ein erster Schritt dahin, dass der Boykott gegen das palästinensische Volk gebrochen werden könne.

Die Minister sprachen über die Mittel für eine gegenseitige Zusammenarbeit. Auch ging es darum, dass es wichtig sei, ein wahrheitsgetreues Bild der Ereignisse in den „besetzten palästinensischen Gebieten“ zu vermitteln.

Im Zusammenhang mit dem entführten BBC-Journalisten bestätigte Barghuti, die Regierung bemühe sich nach Kräften um seine Befreiung. Die Verschleppung ausländischer Journalisten schade dem palästinensischen Ruf. Der Brite ist seit acht Tagen in der Hand unbekannter Entführer.

Johansen bekräftigte, dass sein Land bereit sei, in allen Bereichen mit der palästinensischen Regierung zusammenzuarbeiten. Es müsse einen Gefangenenaustausch zwischen Israelis und Palästinensern geben, fügte er laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ hinzu.

Israel sagt Treffen mit Norweger ab

Infolge der Gespräche mit den Palästinensern sagte Israel ein für den heutigen Dienstag geplantes Treffen mit Johansen ab. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ unter Berufung auf israelische und norwegische Vertreter.

Bald nach der Gründung der Einheitsregierung am Samstag hatte Norwegen seine Bereitschaft zur Kontaktaufnahme bekundet. Israel weigert sich hingegen, mit den Ministern zusammenzuarbeiten. Denn die palästinensische Regierung lehnt es weiterhin ab, den jüdischen Staat und bestehende israelisch-palästinensische Verträge anzuerkennen sowie auf Gewalt zu verzichten. Die Europäische Union gehört zum Nahost-Quartett, das diese Forderungen unterstützt. Norwegen ist kein Mitgliedsstaat der EU.

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