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Norwegischer Israelfreund gestorben

OSLO (inn) – Der norwegische Politiker und Israelfreund Kåre Kristiansen ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Er hatte im Jahr 1994 das Nobelpreis-Komitee aus Protest verlassen, weil die fünf geheimen Mitglieder Palästinenserführer Jasser Arafat für den Friedensnobelpreis nominiert hatten.

Kristiansen war für eine Gesamtzeit von sechs Jahren Leiter der Christlich-Demokratischen Partei. Wie diese am Montag bekannt gab, starb er bereits am Samstag. Er war von 1973 bis 1989 Mitglied des Parlaments. Zwischen 1983 und 1986 hatte er das Amt des Ölministers inne.

Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik wurde er in das Nobelpreiskomitee berufen. Nachdem 1994 Arafat zusammen mit dem damaligen israelischen Premier Jitzhak Rabin und dessen Außenminister Schimon Peres den Friedensnobelpreis erhielt, trat Kristiansen nach dreijähriger Mitgliedschaft aus dem Komitee zurück. Die drei Politiker bekamen die Auszeichnung für ihren Friedensvertrag von 1993, das so genannte Oslo-Abkommen.

Kristiansen war und blieb der Ansicht, dass Arafat den Preis zu Unrecht erhalten habe. Vor vier Jahren sagte er: „Die Entwicklungen nach 1994 lassen keinen Zweifel daran, dass Arafat den Preis nicht verdient hat.“ Weder habe er etwas zum Frieden beigetragen, noch irgendetwas getan, was den Preis rechtfertige. Hingegen warf er Arafat vor, „mit Gewalt, Terrorismus und Blutvergießen verdorben“ zu sein.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ schreibt, würdigte der derzeitige Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Partei, Dagfinn Høybråten, den norwegischen Politiker. Er habe sich „niemals vor Konflikten oder Debatten gescheut“ und „Integrität“ besessen.

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