JERUSALEM (inn) – Nichtjuden, deren Kinder in der Armee dienen, können jetzt die israelische Staatsbürgerschaft erlangen. Das gaben Vertreter des Innenministeriums am Dienstag bekannt.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, gilt die Entscheidung zunächst für fünf Jahre. Sie bezieht sich gleichermaßen auf Wehrdienstleistende und auf ehemalige Soldaten.
Demnach können nicht-jüdische Eltern von Soldaten eine temporäre Aufenthaltsgenehmigung bekommen, wenn ihr Kind ein Jahr in der Armee gedient hat. Nach Beendigung der Wehrpflicht erhalten sie eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis, wenn sie vier Jahre in Israel gelebt haben. Ein Jahr später können sie die israelische Staatsbürgerschaft beantragen.
Mit einer zeitlich begrenzten Aufenthaltsgenehmigung dürfen die Eltern arbeiten und profitieren von der staatlichen Krankenversicherung. Bei der Daueraufenthaltserlaubnis kommt unter anderem das Recht hinzu, an Kommunalwahlen teilzunehmen.
Innenminister Avraham Poras konnte die neuen Bestimmungen durchsetzen, obwohl sich mehrere Kabinettsmitglieder dagegen aussprachen. Zu den Kritikern gehören unter anderen Diaspora-Minister Natan Scharanski und Tourismusminister Benny Elon. Sie befürchten, dass der israelische Staat durch die Regelung seinen jüdischen Charakter verlieren könnte.