„Neveh Dekalim ist Hamas-Lager“

GAZA (inn) – Die radikal-islamische Hamas hat die frühere jüdische Siedlung Neveh Dekalim in ein Trainingslager für „Märtyrer“ verwandelt. Das berichtet der Internetdienst „World Net Daily“ unter Berufung auf Palästinenser im Gazastreifen.

Neveh Dekalim war bis zum Rückzug aus Gaza die größte Siedlung der jüdischen Verbandsgemeinde Gusch Katif. Dort befanden sich das Industriegebiet, Regierungsgebäude sowie einige der größten Synagogen und Warenhäuser der Gegend. Mitte August, nachdem die jüdischen Bewohner den Gazastreifen verlassen hatten, walzten israelische Bulldozer die Gebäude von Neveh Dekalim nieder – sie ließen nur Gewächshäuser und Synagogen stehen.

Direkt nach dem Rückzug hatten Araber aus dem Gazastreifen bereits mehrere Synagogen angezündet. Nun teilten Palästinenser mit, die frühere Siedlung sei mit einem Stacheldrahtzaun umgeben worden. Überall seien Schilder angebracht, die in arabischer Sprache auf eine „geschlossene militärische Zone“ hinwiesen. Aus ranghohen Kreisen der Hamas erfuhr „World Net Daily“, die Terrorgruppe habe aus Neveh Dekalim ein „militärisches Trainingslager für Märtyrer“ gemacht. Von dort aus seien bereits mehrere Kassam-Raketen auf israelische Ziele in der Negev-Wüste abgefeuert worden.

„Abzug Märtyrern zu verdanken“

In einem Interview hatte Hamas-Führer Mahmud a-Sahar im vergangenen Monat gegenüber dem Internetdienst gesagt: „Dass unsere Märtyrer-Operationen Israel dazu veranlasst haben, aus Gaza abzuziehen, ist die reine Wahrheit.“ Diese Operationen seien „die Option, die die große Mehrheit unseres Volkes, außer einer Minderheit von Opportunisten, mit tiefer Überzeugung für die beste Wahl hält. Denn jegliche Verhandlungen mit den Besatzern werden nutzlos sein und den Palästinensern keines ihrer Rechte zurückgeben noch ihr Land befreien“. Die Hamas werde weitere Anschläge verüben, um Israel auch aus dem Westjordanland zu vertreiben.

„Zeigt Schwäche der PA“

Ein Sprecher des israelischen Innenministeriums sagte, die Aktivitäten der Hamas in der geräumten Siedlung zeigten: entweder sei die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zu schwach, um die Terrorgruppe zu bekämpfen, oder sie habe es gar nicht vor.

Frühere Bewohner entsetzt

Der frühere Sprecher von Gusch Katif, Dror Vanunu, drückte seine Trauer über die neue Funktion von Neveh Dekalim aus: „Das ist die endgültige Beleidigung. Ich hatte keinerlei Illusionen, dass die Palästinenser unsere Stadt nutzen würden, um etwas Gutes zu bauen. Wir haben die israelische Bevölkerung gewarnt, dass alle Terror-Organisationen belohnt würden, wenn wir Gusch Katif hergeben. Doch zu hören, dass dort, wo einst mein Zuhause stand, jetzt ein Hamas-Trainingslager ist, das ist sehr schwer und widerwärtig. Das ist, als würde man eine heilige Stätte in völligen Schmutz verwandeln.“

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