Neues PC-Spiel zum Nahost-Konflikt

KOPENHAGEN (inn) – Ein dänischer Softwarehersteller hat ein Computerspiel zum Nahost-Konflikt entwickelt. Darin schlüpft der Spieler in die Rolle eines Journalisten, der seiner Heimat-Redaktion von dem Konflikt berichten muss.

„Global Conflicts: Palestine“ heißt das Spiel mit 3D-Grafik, das im März kommenden Jahres auf den Markt kommen soll. Die dänische Softwareschmiede „Serious Games Interactive“ wollte ein Spiel herstellen, in dem der Spieler mehr über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern erfährt.

Es ist Teil eines Trends hin zu realistischen Computerspielen, in denen politische Zusammenhänge nachgespielt werden können und bei denen der Lerneffekt im Vordergrund steht. „Die Vision ist, eine neue Zielgruppe zu erreichen, die mit gewöhnlichen Mitteln schwer erreicht werden konnte“, sagte der Chef der dänischen Softwareschmiede „Serious Games Interactive“, Simon Egenfeldt-Nielsen, gegenüber Journalisten.

Der Spieler schlüpft in „Global Conflicts: Palestine“ in die Rolle eines jungen Journalisten, der frisch in Israel angekommen ist. Er hält sich in einer Stadt auf, die sehr Jerusalem ähnelt. Er ist auf der Suche nach palästinensischen und israelischen Informationsquellen. Zu Beginn kann der Spieler wählen, ob er eher pro-israelisch, pro-palästinensisch oder neutral eingestellt sein will. Doch wie sehr kann der Journalist den Quellen trauen? Wann hört Informationsweitergabe auf, und wann beginnt Propaganda?

„Man bekommt es mit realen, persönlichen Berichten zu tun, die den Konflikt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten“, heißt es in der Ankündigung. „So erkennt man, warum der israelisch-palästinensische Konflikt nicht einfach von selbst aufhört.“ Gegenüber der BBC sagte Nielsen: „Das Thema Palästina ist sehr gut für ein Spiel geeignet. Da gibt es Konflikte und unterschiedliche Perspektiven – das interessiert die Leute.“

Um den Bezug zur Realität zu verbessern, haben die Programmierer in das Spiel eine
Enzyklopädie zur Geschichte des Konflikts eingebaut. Das Spiel wird es in Versionen sowohl für den Windows-PC, als auch für den Apple Macintosh geben. Mehr Informationen gibt es auf der Seite des Herstellers .

Ein ähnliches Computerspiel stellten amerikanische Studenten Anfang des Jahres vor: in „Peacemaker“ übernimmt der Spieler entweder die Rolle des israelischen Premierministers oder die des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde.

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