Neues Nano-Forschungsinstitut am Technion

HAIFA (inn) – Ein neues Forschungsinstitut für Nanotechnologie soll am israelischen Forschungszentrum Technion errichtet werden. Das Institut wurde möglich durch eine außergewöhnliche Investition in Höhe von 88 Millionen Dollar.

Israel im Allgemeinen und das Technion im Speziellen sind seit einigen Jahren geradezu in einem „Nano-Fieber“, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Die Nanotechnologie beschäftigt sich mit dem kontrollierten Zusammensetzen einzelner Atome und Moleküle. Dabei arbeiten die Wissenschaftler im Größenbereich von Millionstel von Millimetern (= Nanometer). Beobachter sagen voraus, dass ab dem Jahr 2015 die Nanotechnologie für einen jährlichen Umsatz von bis zu einer Billionen Dollar sorgen könnte. Jedes Land möchte daher auf diesem Gebiet mitwirken.

In Israel wurden in den vergangenen fünf Jahren mehrere Nanotechnologie-Institute errichtet. Doch keines ist so groß wie die geplante Forschungsanstalt am Technion in Haifa. Das Nano-Institut an der Universität von Tel Aviv etwa wurde mit einer Investition von 10 Millionen Dollar durch Spenden und weiteren drei Millionen durch Staatsgelder finanziert. Das Institut der Hebräischen Universität kostete 12 Millionen Dollar.

Die Investition der neuen Nano-Abteilung im Technion ist mit 88 Millionen nicht nur die größte auf dem Gebiet der Nano-Technologie, sondern bei der universitären Forschung überhaupt. Das neue Institut wird das größte seiner Art in Israel sein, teilten Vertreter des Technion und des Ministeriums für Industrie, Handel und Entwicklung am Sonntag mit.

Möglich wurde dies durch eine private Spenderin: Angelica Barry, die einen amerikanischen Fond im Namen ihres verstorbenen Ehemannes Russell Barry betreut. Der Kontakt zwischen Barry und dem Technion kam bereits vor einigen Jahren zustande. Barry war bereit, 26 Millionen Dollar für das Institut zu spenden, unter der Voraussetzung, dass sowohl das Technion als auch der Staat jeweils dieselbe Summe dazu steuerten. Das Technion willigte ein und zahlte schließlich sogar 36 Millionen Dollar.

Im Dezember 2002 wurde der Nationale Rat für Nanotechnologie gegründet. Dessen Mitglieder erklärten die Nanotechnologie zu einem Thema von nationaler Bedeutung. „Es erschien so, als würde dadurch der Industrie- und Handelsminister leichter dazu zu bewegen wäre, Gelder für dieses Gebiet zu geben“, sagte Professor Ja´akov Siv, Vorsitzender des Forums. Chef des neuen Instituts wird Professor Uri Sivan. Er kündigte an, dass auch Forscher aus anderen Forschungsbereichen die Einrichtungen des Instituts mitbenutzen dürften.

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