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Neues Filmmaterial über Entführung dreier Soldaten 2000

BEIRUT / JERUSALEM (inn) – Ein libanesischer und ein israelischer Fernsehsender haben in der vergangenen Nacht ein neues Video ausgestrahlt, auf dem die Entführung dreier israelischer Soldaten im Oktober 2000 dokumentiert ist. Das Video gehört zu einer zweiteiligen Dokumentation, bei der es auch um den seit 20 Jahren im Libanon vermissten Navigator Ron Arad geht.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, zeigt das Video den Hergang der Entführung dreier israelischer Soldaten durch Hisbollah-Kämpfer am „Har Dov“ im israelisch-libanesischen Grenzgebiet. Die Terroristen hatten auf der Straße, auf der die Soldaten entlang fuhren, eine Bombe explodieren lassen. Kurz darauf detonierte ein weiterer Sprengsatz, der in den Sicherheitszaun an der israelisch-libanesischen Grenze ein Loch riss. Sekunden später drangen Hisbollah-Kämpfer in israelisches Gebiet ein und verschleppten die drei Soldaten Omar Souad, Benny Avraham und Adi Avitan in ihren Wagen. Der gesamte Vorfall ereignete sich innerhalb von dreieinhalb Minuten.

Wie spätere Ermittlungen ergaben, benötigte die israelische Armee 20 Minuten, um Soldaten an den Ort des Geschehens zu schicken und weitere 20 Minuten, um Hubschrauber loszuschicken. Diese suchten nach dem Fahrzeug der Hisbollah.

Vorwürfe gegenüber UN und Annan

Die Eltern der entführten Soldaten werfen den an der israelisch-libanesischen Grenze stationierten UNIFIL-Soldaten Kooperation mit der Hisbollah vor. Die Blauhelm-Soldaten hätten das Video aufgenommen und es dann möglicherweise an die Hisbollah verkauft.

Die Kamera war offenbar auf einem Hügel positioniert, einige Meter von dem durchbrochenen Grenzzaun entfernt, heißt es in der Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Aus dem Film wird deutlich, dass die UN mit dem Angriff zu tun haben. Wir sagten dies (UN-Generalsekretär) Kofi Annan, aber er bevorzugte es, zu lügen“, sagte Haim Avraham, der Vater eines der entführten Soldaten. Die Hisbollah habe Stellen gelöscht, die eine Kooperation der UN mit der Hisbollah zeige, aber in dem Video werde deutlich, dass die UN nicht die Wahrheit sagten.

Die Eltern werfen der Hisbollah zudem vor, ihre Söhne „kaltblütig“ umgebracht zu haben. Auf dem Video sei zu sehen, dass mindestens einer der Soldaten nach der Bombenexplosion noch am Leben gewesen sei. Dies widerlege die bisherige Ansicht, dass die Soldaten sofort nach der Detonation gestorben seien, heißt es in der „Jerusalem Post“ weiter. „Wir sahen die letzten Momente unserer Kinder. Aber was klar ist, ist, dass sie unsere Söhne nach der Entführung kaltblütig ermordeten“, so Avraham.

Die Leichen der drei Soldaten waren im Januar 2004 im Rahmen eines Gefangenenaustausches mit der Hisbollah an Israel zurückgegeben worden. Das Video dokumentiert zudem den Verhandlungsprozess über den Austausch, bei dem etwa 400 arabische Häftlinge freikamen. Es wurde von dem libanesischen Fernsehsender „LBC“ und von dem israelischen Fernsehsender „Channel 10“ ausgestrahlt.

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