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Neuer US-Verteidigungsminister schließt iranischen Atomangriff nicht aus

WASHINGTON / TEHERAN (inn) – Der designierte US-Verteidigungsminister Robert Gates hat vor einem Senatsausschuss einen Atomangriff des Iran auf Israel nicht ausgeschlossen. Zu Beginn seines Bestätigungsverfahrens im Senat erklärte Gates, auch ein US-Angriff auf den Iran sei als „allerletzter Ausweg“ nicht undenkbar.

Der frühere CIA-Direktor Gates ist als Nachfolger von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vorgesehen. Der US-Senat muss ihn in seinem Amt noch bestätigen. Vor dem Ausschuss für internationale Beziehungen sagte Gates am Dienstag: wenn der Iran Nuklearwaffen besitze, könne er nicht dafür garantieren, dass er sie nicht auch gegen Israel einsetzen werde. Es sei immerhin der Wunsch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, Israel „von der Landkarte zu tilgen“. Militärische Angriffe gegen Teheran durch die USA seien nichtsdestotrotz der „absolut letzte Ausweg“.

Gates antwortete auf eine Frage zum Atomprogramm des Iran und zur Bedrohung durch Ahmadinedschad, die Gefahr sei ernst zu nehmen. Doch es gebe im Iran noch größere Bedrohungen als Ahmadinedschad, etwa diejenigen, die die Atombombe wollten, um damit umliegende Atommächte abschrecken zu können. Dazu gehören Pakistan im Osten, Russland im Norden, die USA mit Stützpunkten am Persischen Golf und Israel im Westen.

Während des Bestätigungsverfahrens erklärte Gates, er wolle dem US-Präsidenten nicht empfehlen, den Iran anzugreifen, es sei denn als „letzten Ausweg“, wenn grundlegende amerikanische Interessen massiv bedroht seien. Teheran unterstütze die Hisbollah im Libanon und unterminiere die Situation dort. Was den Irak-Konflikt angeht, so hoffe er, dass er die US-Truppen von dort bald werde abziehen können.

Holocaust-Konferenz im Iran

Ab Sonntag wird im Iran eine zweitägige Konferenz zum Thema Holocaust stattfinden. Ein iranischer Vertreter nannte sie eine wissenschaftliche Diskussion über Belege für den Holocaust, berichtet die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA. Wie der stellvertretende Außenminister Manuchehr Mohammadi sagte, werden 67 ausländische Forscher aus 30 Ländern an der Konferenz teilnehmen. Finanziell unterstützt wird die Tagung vom Institut für Politische und Internationale Studien, das zum Außenministerium in Teheran gehört. Initiiert hatte die Konferenz Präsident Ahmadinedschad, der den Holocaust wiederholt als „Mythos“ bezeichnet hatte.

„Der Präsident hat einfach gefragt, ob es irgendwelche Beweise für etwas, was man ‚Holocaust‘ nennt, gibt“, sagte Mohammadi. „Bislang hat niemand Ahmadinedschad eine vernünftige Antwort darauf gegeben.“

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