TEL AVIV (inn) – Israel hat am Dienstag einen Spionagesatelliten ins All geschossen, mit dem detaillierte Fotos aus dem Iran gemacht werden können. Damit sei es möglich, das Nuklearprogramm des Iran zu beobachten, teilten die Entwickler mit.
Der 290 Kilogramm schwere Satellit namens „Eros B“ umkreist die Erde in einer Höhe von über 500 Kilometern. Für eine Erdumrundung braucht er 95 Minuten. Seine Kamera macht Fotos, auf denen Objekte auf dem Erdboden zu erkennen sind, die 70 Zentimeter groß sind.
Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas nannte den Start des Satelliten eine „großartige Leistung“ für die Verteidigung des Staates Israel. „Israel hat erneut bewiesen, dass es zuallererst auf sich selbst zählt, wenn es um den Schutz seiner Bürger geht.“ Mit Hilfe moderner Technik sei es möglich, mit der Bedrohung umzugehen, die Israel umgebe.
Am Montag hatte Mofas das iranische Atomprogramm als „die größte Bedrohung für das jüdische Volk seit dem Holocaust“ bezeichnet. Irans Präsident Mahmud Ahmedinedschad hat wiederholt zur Auslöschung Israels aufgerufen und gleichzeitig entgegen dem Ultimatum des UN-Sicherheitsrats das Nuklearprogramm fortgeführt.
Der israelische Satellit „Ofek 5“ überquert bereits regelmäßig arabische Länder. Der Start eines Nachfolgers, „Ofek 6“, schlug 2004 fehl. Im Dezember 2000 war eine frühere Version von „Eros B“ ins All gebracht worden.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, will Israel einen weiteren Spionagesatelliten ins All befördern. Dieser soll dann auch unabhängig von den Wetterverhältnissen und von der Tageszeit Objekte ausmachen können. Die Satelliten des Typs „Eros“ können nur bei Tageslicht und klarer Sicht Fotos machen.
Eine russische „Start-1“-Rakete brachte „Eros B“ vom „Svobodny Kosmodrom“ in Sibirien ins All.