Der Name des Senders spielt auf das Jahr 1948 an, das Gründungsjahr Israels. Palästinenser bezeichnen es als „Nakba“, als Katastrophe.
Gefördert wird der Sender von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Kommunikationsminister Riad Hassan erklärte auf einer Pressekonferenz: „Natürlich wird die Hauptberichterstattung auf dem Konflikt liegen. Trotzdem soll Politik nicht alleiniges Thema sein.“
Wirbel im Vorfeld
Vor der Erstausstrahlung hatte Israels Premier- und Kommunikationsminister Benjamin Netanjahu das Kommunikationsministerium angewiesen, zu prüfen, ob der Sender alle juristischen Vorgaben erfülle. Wenn die PA einen solchen Sender innerhalb Israels unterstütze, sei dieser vielleicht nicht legal und müsse geschlossen werden.
Hassan und „Palästina 48“ wiesen die Vorwürfe zurück und machten deutlich, dass sie sich nicht von der Ausstrahlung abbringen ließen. Sollte diese nicht durch die normale Übertragung möglich sein, würden sie aus Ramallah oder dem Internet ausstrahlen.
Sender für eigene Belange
Der Sender erklärt auf seiner Homepage: „Mit der Ausstrahlung des Kanals ‚Palästina 48‘ unternehmen wir einen wichtigen Schritt in der Geschichte unseres Volkes. 67 Jahre nach der Nakba haben wir erstmals die Möglichkeit, unsere Ansichten zu teilen, unsere Fragen und Träume auszutauschen und uns zu vernetzen, innerhalb des Landes, aber auch über die Grüne Grenze hinaus, in die Diaspora, die Flüchtlingslager und die gesamte arabische Welt.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Wir können nur hoffen, dass dieser Schritt einen Meilenstein unserer Geschichte darstellt, indem es uns gelingt, die Mauer der Isolation zu durchbrechen und unsere Kommunikation bezüglich nationaler und kultureller Anliegen zu stärken.“
Auf seiner Homepage präsentiert der Sender Fotos aus Nazareth und von Ausgrabungen aus byzantinischer Zeit. Er zeigt Bilder aus Akko sowie auch die Bahai-Gärten in Haifa, den Hafen und ein Kreuzfahrtschiff. Die Botschaft ist unmissverständlich: Alle diese Orte gehören zu „Palästina“. (mh)