Neue Zentren sollen Arbeitsplätze für Beduinen schaffen

BE´ER SCHEVA (inn) - Vertreter der israelischen Regierung haben am Dienstag drei große Wirtschaftsprojekte im Süden des Landes eingeweiht. Sie sollen vor allem den Beduinen dienen und Arbeitsplätze schaffen. Die Arbeitslosenquote dieser Bevölkerungsgruppe ist die höchste in Israel. Laut einer Statistik des Industrie- und Handelsministeriums sind derzeit nur etwa 35 Prozent der Beduinen erwerbstätig.

Als erstes wurde eine Geflügelfarm in der Beduinenstadt Segev Schalom eingeweiht. Dort sind Arbeitsplätze für rund 600 Menschen vorgesehen. Israels Industrie-, Handels- und Arbeitsminister Benjamim Ben-Elieser räumte ein, dass die Beduinen bislang vom Staat vernachlässigt worden seien. „Der Staat Israel hat die Beduinen ungerecht behandelt und heute wollen wir unsere Schulden begleichen“, sagte der Minister laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Die Beduinen müssten nicht länger ihre Loyalität beweisen. Der Weg, weg vom Kreislauf der Gewalt und die Integration in den Staat, führe über die Erwerbstätigkeit und es sei Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen. Die Beduinen könnten in hohem Maße einen Teil für die israelische Wirtschaft leisten und der Staat müsse dieses Potential nutzen, sagte Ben-Elieser weiter.

Am Nachmittag wurde im Dorf Hura bei Be´er Scheva ein Arbeitsförderungszentrum für Beduinen eingeweiht. Dieses und ein noch zu errichtendes Zentrum in Abu Basma sind zunächst ein Pilotprojekt. Bei Erfolg sollen sechs weitere Zentren in allen Beduinenstädten eingerichtet werden.

Bildung verbessern

Silvan Schalom, Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas, wies bei der Einweihungsfeier darauf hin, dass die Integration der Beduinen lebenswichtig für die Entwicklung des Negev sei. „Die Bevölkerungsgruppe der Beduinen ist die jüngste in Israel, wenn wir das Einkommen steigern wollen, müssen wir mit der Verbesserung der Bildung beginnen. Bessere Bildung wird Türen öffnen, vor allem für die beduinischen Frauen“, sagte Schalom. Die Zentren könnten durch Bildung dabei helfen, den Lebensstandard der Beduinen zu verbessern, die Geburtenraten zu senken und die Gesellschaft zu modernisieren. Allerdings hätte all dies keinen Sinn, wenn potentielle Arbeitgeber ihren Sitz nicht in die Region verlegten.

Zum Abschluss wurde in den Außenbezirken der Stadt Rahat ein großer neuer Industriepark eingeweiht. Hier ist Platz für rund 130 Firmen. Zudem sollen ein Gesundheitszentrum, ein Ausbildungszentrum, ein Tagungszentrum und ein Freizeitzentrum entstehen. Die Planer hoffen, dass der Park durch die Nähe zu Be´er Scheva und zum Bahnhof von Lahavim zahlreiche Unternehmer anzieht. Auch besonders niedrige Steuern und staatliche Unterstützung sollen das Gebiet für Firmen attraktiv machen. Bislang haben 18 Unternehmen ein Grundstück in dem Park gekauft.

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