HERZLIJA (inn) – Ein israelisches Start-up-Unternehmen aus Herzlija hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, „durch Wände zu sehen“. Sollte sie auf den Markt kommen, könnte sie bei Militär- und Rettungsdiensten eingesetzt werden.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, hat das Jungunternehmen Camero aus der Küstenstadt Herzlija ein Radarsystem entwickelt, das mit Hilfe von Ultra-Breitband-Technologie (UWB-Technologie) dreidimensionale Bilder von dem erstellen kann, was sich hinter Wänden befindet.
Die Bilder ähneln denen, die durch Ultraschall produziert werden. Die wahrgenommenen Objekte sind zwar etwas verschwommen zu sehen, dennoch ermöglicht das System dem Nutzer, den Vorgängen hinter der Wand in Realzeit zu folgen, heißt es in dem Bericht.
Die Technologie von Camero kann aus einer Entfernung von 20 Metern eingesetzt werden und kann selbst durch Stahlbetonwände „sehen“.
Das Start-up-Unternehmen hat derzeit einen Mitbewerber, die US-amerikanische Firma „Time Domain“. Diese hat vor sechs Monaten ein Gerät auf den Markt gebracht, das ebenfalls mit UWB-Technologie arbeitet und durch „Wände sehen“ kann. Es ist dem System von Camero jedoch deutlich unterlegen. Laut „Ha´aretz“ muss sich dieses Produkt direkt an der betroffenen Wand befinden. Es lokalisiert zwar Objekte im Raum, gibt jedoch keine Informationen über deren Größe oder Form.
Wie der Geschäftsführer von Camero, Aharon Aharon, mitteilte, wurde seine Firma auf Grund dringender operativer Bedürfnisse gegründet, allerdings nicht nur auf Grund militärischer. „Wenn Unglücksopfer aus einem zusammengefallenen oder brennenden Gebäude gerettet werden müssen, spielt die Zeit eine große Rolle“, so Aharon. „Rettungsmannschaften investieren oftmals viel Kraft und wertvolle Zeit, um die Trümmer zu entfernen, oder sie gefährden ihr eigenes Leben, wenn sie sich in die Flammen begeben müssen, obwohl nicht klar ist, ob sich hinter den Wänden überhaupt Überlebende befinden.“
Laut Aharon könne ein Prototyp des neuen Systems in zirka 18 Monaten fertiggestellt sein.