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Neue Studie: Nachtlicht erhöht Brustkrebsrisiko

HAIFA (inn) - Frauen, die nachts Licht ausgesetzt sind, erkranken häufiger an Brustkrebs. Dies fanden israelische Forscher der Universität Haifa in einer neuen Studie heraus.

Die Brustkrebsrate bei Frauen in durchschnittlich beleuchteten Gegenden ist um 37 Prozent höher als bei denen in dunkleren Vierteln. In den hellsten Gebieten war die Rate sogar um weitere 27 Prozent höher, schreibt die Internetausgabe der „Jerusalem Post“.

Dies fanden die Professoren Avraham Haim und Boris Portnov sowie der Doktorand Itai Kloog in ihrer Studie heraus, die gerade in der Fachzeitschrift „Chronobiology International“ veröffentlicht wurde. Die Forscher der Universität Haifa verglichen dazu geografische Daten über Brustkrebs vom Nationalen Krebsregister Israels mit Satellitenbildern der NASA. Außerdem werteten sie Fragebögen von hundert Brustkrebspatientinnen und hundert gesunden Frauen aus. Dabei wurde nicht nur erfasst, wie viel Licht sie nachts ausgesetzt sind, sondern die Forscher fragten auch nach sozioökonomischen, genetischen, Umwelt- und anderen Faktoren.

Die Ergebnisse der neuen Studie unterstützen Theorien, die besagen, dass das Krebsrisiko steigt, wenn man während der natürlichen Schlafenszeiten Licht ausgesetzt ist. Der „Jerusalem Post“ sagte Haim, Wissenschaftler hätten nahe gelegt, dies könnte auch mit dem Hormon Melatonin zu tun haben.

Melatonin wird in der Zirbeldrüse, einem Teil des Zwischenhirns, produziert. Diese Drüse steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers, indem die Ausschüttung des Hormons tagsüber durch den Lichteinfall ins Auge gehemmt wird. Ist es dunkel, wird vermehrt Melatonin ausgeschüttet, was schlaffördernd wirkt. Laut Haim sei das Hormon außerdem ein Antioxidant, das der Ausbildung bestimmter Krebsgene entgegenwirkt.

Gibt es nachts viel Licht, wird weniger Melantonin ausgeschüttet. Auch blaustichiges Licht wie das von Leuchtstoffröhren hemmt die Produktion des Hormons stärker als andere Lampen. Obwohl er hinzufügt, dass Licht nicht das einzige und wichtigste Risiko sei, meint Haim: „Licht ist nicht nur eine Quelle der Umweltverschmutzung, sondern auch ein Karzinogen, und dies sollte in Betracht gezogen werden.“

Die Professorin Tamar Peretz-Jablonski von der Hadassah-Universität in Jerusalem gehört zu den führenden Experten für Brustkrebs in Israel. Sie sagte, die Studie sei „sehr interessant und mag einige der Gründe für Brusttumore erklären. Es gibt viele Ursachen, und Licht in der Nacht kann eine sein, aber wir wissen nicht, wie bedeutend es ist. Ich würde empfehlen die Beleuchtung nachts zu vermindern. Es kann sicherlich nicht schaden.“

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