Neue Langstreckenrakete landet in Israel

AFULA (inn) – Die Hisbollah hat am Freitagnachmittag erstmals eine neue Langstreckenrakete mit etwa 90 Kilometern Reichweite auf Israel abgefeuert. Sie landete in der Nähe von Afula, südlich von Nazareth.

Bei dem Angriff kam niemand zu Schaden. Die Polizei bestätigte, dass die Hisbollah bisher keine Rakete dieses Typs eingesetzt hatte. Die Wucht des Einschlags zeige, dass sie 100 Kilogramm gewogen habe. Afula befindet sich rund 50 Kilometer südlich der Grenze zum Libanon. Kurz nach dem Angriff beschoss die israelische Luftwaffe den Raketenwerfer, den die Terrorgruppe verwendet hatte. Diese teilte mit, es habe sich um eine Rakete vom Typ „Chaibar-1“ gehandelt.

Abzug aus Bint Dschbail

Am Samstag zog sich die israelische Armee aus der südlibanesischen Hisbollah-Hochburg Bint Dschbail zurück. Die Stadt nahe der Grenze werde aber noch von außen kontrolliert, hieß es aus dem Militär. Zuvor war es erneut zu Gefechten mit Terroristen gekommen. Dabei starben 26 Hisbollah-Mitglieder. Sechs Soldaten wurden verletzt. Ein weiterer Israeli wurde offenbar von einer fehlgeleiteten Rakete getroffen, die ein israelisches Kampfflugzeug abgeschossen hatte. Er wurde schwer verwundet.

Während der Kämpfe stellten die Truppen Ausrüstung der vom Iran unterstützten Hisbollah sicher. Darunter waren fünf Panzerabwehrraketen, 30 Handgranaten und zehn kugelsichere Westen, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet.

Unterdessen beschoss die Artillerie den Grenzort Arnun bei Nabatija. Er befindet sich in der Nähe der strategisch wichtigen Kreuzfahrerburg Beaufort, die einen guten Überblick über die Gegend bietet. Mehr als 40 Granaten trafen die Ortschaft. Zudem zerstörte die Luftwaffe im Norden des Libanon eine Brücke. Dadurch wurde die Stadt Hermel von der Umgebung abgeschnitten. Weitere Ziele waren Waffenlager und Fahrzeuge, die Kampfmittel transportierten. Laut einem Armeesprecher geht der Waffentransfer von Syrien an die Hisbollah im Libanon weiter.

Israelische Flugblätter kritisieren Nasrallah

Israel setzte auch die psychologische Kriegsführung fort. Auf Flugblättern, die im Libanon verteilt wurden, machte es Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah für die Krise verantwortlich: „Hassan hat das Feuer entzündet wie ein Kind, das mit Streichhölzern spielt“, hieß es darauf. „Aber er hat festgestellt, dass das Feuer der israelischen Armee viel stärker ist, als er erwartet hatte. Hassan zerstört weiter den Libanon; wird er begreifen, dass er sich geirrt hat und euer Leiden beenden?“

Weitere Raketen auf Israel

Die Hisbollah griff unterdessen weitere Ziele in Israel an. Am Freitag traf eine Rakete ein Krankenhaus in Naharijah. Die Patienten waren allerdings schon zu Beginn der Angriffe in einen Bunker verlegt worden. In Safed wurde ein Zentrum des Rettungsdienstes Magen David Adom (Roter Davidstern) schwer beschädigt. Ein weiteres medizinisches Zentrum wurde in Akko teilweise zerstört. Sieben Menschen erlitten bei Einschlägen an verschiedenen Orten Verletzungen.

Insgesamt kamen am Freitag über 100 Raketen in Nordisrael auf. Nach Polizeiangaben vom Samstagmittag hat die Hisbollah seit dem 12. Juli 1.646 Geschosse auf israelisches Gebiet abgefeuert. Davon gingen 432 in bewohnten Gebieten nieder.

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