GAZA (inn) – Mit einer neuen Kampagne will die radikal-islamische Hamas jetzt palästinensische Frauen und Mütter ermutigen, am „Jihad“ (Heiligen Krieg) gegen Israel teilzunehmen. Die Terrorgruppe hat dafür im Internet eine neue Seite eingerichtet – diese ist nach einer Palästinenserin benannt, deren vier Söhne ihr Leben „für den Jihad geopfert“ haben.
Wie der israelische Rundfunk am Mittwoch meldet, werden die Frauen dort angeregt, selbst „Jihad-Kämpferinnen“ zu werden und ihre Söhne aufzufordern, sich an Selbstmordanschlägen zu beteiligen.
Der Aufruf im Internet ist nur ein Teil des Programmes. Wie „Israel-Radio“ weiter meldet, ist die Terrorgruppe zur Zeit in Dutzenden von Kindergärten im Gazastreifen tätig, um die Kinder für ihre „Ideologie“ zu begeistern.
Anfang August hatte die Frau des hochrangigen Hamas-Führers Abdel Raziz Rantisi aus Gaza die Anwerbung ihres eigenen Kindes als Selbstmord-Attentäter abgelehnt. Sie sagte dem Anwerber am Telefon: „Nicht mein Sohn!“ Palästinensische Geheimagenten zeichneten das Gespräch auf, Israels Sicherheitsdienste fanden das Band im Hauptquartier von PLO-Chef Yasser Arafat. Die Aufnahme gilt in palästinensischen Kreisen als höchst peinlich für Rantisi.
Hintergrund Hamas
Hamas ist ein arabisches Akronym für Harakat al-Muqawamah al-Islamiyya (Die Islamische Widerstandsbewegung). Die radikal-islamische Organisation wurde 1978 im Gazastreifen zugelassen, wo sie unter dem Namen Al-Mujamma Al-Islami zunächst Sozialarbeit unter moslemischen Fundamentalisten leistete. Ihr geistlicher Führer, Sheikh Ahmed Yassin, ist geprägt von der ägyptischen Moslem-Bruderschaft.
Seit 1991 hat die Hamas einen militärischen Flügel, Izz Al-Din Al-Qassam, der für Hunderte von Terroranschlägen verantwortlich ist. Eine Unterabteilung dieses Flügels sind die Al-Majahadoun Al-Falestinioun (Heilige Kämpfer für Palästina). Die Gruppe kämpft für ein „Palästina vom Meer bis zum Fluß“ (vom Mittelmeer bis zum Jordan) unter einer radikal-islamischen Führung.
