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Neue Internet-Datenbank von Jad Vaschem

JERUSALEM (inn) – Die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem will am Montag eine neue Internet-Datenbank einweihen, in der die Namen von über drei Millionen Holocaust-Opfern gesammelt sind. Jeder Besucher der Webseite soll kostenlos nach Informationen zu Opfern der Schoah suchen oder selbst Daten eingeben können.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, haben die Mitarbeiter von Jad Vaschem über einen Zeitraum von rund zehn Jahren an der Erstellung der „Zentralen Datenbank für die Namen der Schoah-Opfer“ gearbeitet. Sie ist erreichbar über einen Link der Homepage von Jad Vaschem: www.yadvashem.org. Es wird die größte Datenbank zu Holocaust-Opfern weltweit sein, teilte der Direktor der Gedächtnis-Stätte, Avner Schalev, mit.

Von den 3,2 Millionen registrierten Namen stammen 2,2 Millionen von Überlebenden und Angehörigen von Opfern. Die restliche eine Million stammt von den Listen der Deportationen, die in den Archiven von Jad Vaschem aufbewahrt werden.

Besucher der Internet-Seite können durch die Eingabe von Namen, Geburtsdaten oder einem Wohnort nach Familienangehörigen suchen. Die Suchmaschine bietet auch alternative Schreibweisen des Namens an. In manchen Fällen gibt die Datenbank zudem detailliertere Informationen zu einer Person heraus, etwa die Nummer des Zuges, mit dem sie abtransportiert wurde, den Ort der Abfahrt oder die Anzahl der Personen, die mit ihr abtransportiert wurde. Zudem kann der Benutzer selbst Daten hinzufügen, die in der Datenbank noch nicht erfasst sind. Auf diese Art, so hofft Jad Vaschem, könnten weitere fünf Millionen Namen vermisster Opfer in die Datenbank eingespeist werden.

„Es ist ein Rennen gegen die Zeit“, sagt Schalev. „Wir müssen so viele Namen wie möglich hinzufügen, bevor die Generation nicht mehr unter uns ist, die sich erinnern kann“.

Die Kosten für den Aufbau der Suchmaschine in Höhe von 22 Millionen US-Dollar wurden hauptsächlich durch private Spenden gedeckt, aber auch durch Fonds, etwa der „Völker-Kommission“, der „Claims Conference“ und dem „Projekt Opferlisten“ der Schweizer Banken. Jad Vaschem geht davon aus, dass weitere vier Millionen US-Dollar bis 2006 für die Pflege und den Ausbau der Datenbank nötig sind.

Die Einweihung, die eigentlich bereits für das Frühjahr geplant war, ist Teil mehrerer Aktionen zum 50-jährigen Jubiläum der Erinnerungsstätte. Im März 2005 eröffnet Jad Vaschem ein neues, modernes Holocaust-Museum.

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