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Neue Hamas-Webseite auf Englisch

GAZA (inn) – Der bewaffnete Arm der Hamas hat erstmals eine Webseite in englischer Sprache veröffentlicht. Eines ihrer Ziele ist es laut der Terrorgruppe, „den Geist des Dschihad (Widerstands) unter Palästinensern, Arabern und Moslems zu wecken“.

Der aktuellste Artikel befasst sich mit der Amtsniederlegung des israelischen Generalstabschefs Dan Halutz. Er trägt die Überschrift: „Halutz-Rücktritt ist erster Teil des israelischen Zusammenbruchs“. Dazu gibt es Kurzmeldungen, die sich vor allem mit Festnahmen von Israel gesuchter Palästinenser und mit palästinensischen Raketenangriffen befassen. Auch Listen von „Märtyrern“ und Häftlingen finden sich auf der Webseite.

„Koran erlaubt Selbstmordanschläge“

Unter dem Titel „Märtyrer-Operationen“ rechtfertigt die Hamas Selbstmordanschläge. Zwar kämen Selbstmörder laut der islamischen Tradition in die Hölle. Doch „man sollte wissen, dass Selbstmord wegen seiner bösen Zielvorstellungen verboten ist – so wie Ungeduld oder Verzweiflung“. Hingegen bringe „derjenige, der sein Leben der Sache Allahs, des Islam und der Moslems zur Verfügung stellt, ein Opfer; er gibt sein Leben dahin für den Islam und die Moslems – das ist das höchste Opfer“.

Wie Vertreter der Autonomiebehörde in Ramallah gegenüber der „Jerusalem Post“ mitteilten, wurde der englische Internetauftritt durch Gelder finanziert, die Hamas-Führer unlängst in arabischen und islamischen Ländern beschafft haben. „Die Hamas hat Millionen von Dollars gesammelt, um ihre Informationskampagne zu verbessern“, sagte ein offizieller Vertreter. „Die offizielle Webseite der Hamas, das ‚Palestinian Information Center‘, hat neulich eine größere Aufmöbelung erfahren, die Zehntausende Dollars kostete.“ Das „Palestinian Information Center“ besteht seit 1997. Texte werden veröffentlicht in den Sprachen Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch, Persisch, Melayu (Malaysia) und Urdu (Pakistan).

Machtkampf im Internet

Laut der „Jerusalem Post“ war der Machtkampf mit der Fatah ein Anlass für die neue Hamas-Webseite. Er wird auch in den Medien ausgetragen. Die Hamas hat mehrere Fatah-Seiten der Hetze gegen ihre Bewegung beschuldigt. In der vergangenen Woche behauptete die „Palestine Press“ von der Fatah, Premierminister Ismail Hanije habe bei einer Versammlung in Gaza Allah verflucht. Als Reaktion hieß es auf mehreren Webseiten der Hamas, der hochrangige Fatah-Vertreter Asam al-Ahmed habe die blasphemische Bemerkung gemacht.

Zudem veröffentlichen Fatah-Anhänger im Internet immer wieder Geschichten, in deren Mittelpunkt „Fehlleistungen und Inkompetenz“ der Hamas-geführten Regierung stehen. Hamas-Webseiten hingegen haben mehrere Fatah-Führer als israelische und amerikanische Agenten gebrandmarkt. Zu ihnen gehört auch der ehemalige Minister Mohammed Dahlan.

Anfang dieser Woche warf die Hamas der Fatah vor, ihre Webseiten angegriffen zu haben, so dass sie vorübergehend geschlossen werden mussten. Die Aktionen, die am 10. Januar begonnen hätten, seien von „zionistischen Gruppen und ihren örtlichen Kollaborateuren“ ausgeführt worden. Die Hamas verurteilte die Angriffe als „kriminelle und illegale Sabotageakte, die eine Mentalität des Terrorismus widerspiegeln“.

Die neue Hamas-Webseite findet sich unter der Adresse www.alqassam.ps/english. Das „Palestinian Information Center“ ist hier
zugänglich.

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