Das Ausbildungskorps der israelischen Armee will seinen Soldaten eine Hilfestellung bieten und sie gleichzeitig auf moralische und ethische Dilemmata vorbereiten, die sie bei einem militärischen Einsatz erwarten können. Die Broschüre ist auch als Präventionsmaßnahme gedacht, um Störfälle wie im Jahr 2007 zu verhindern. Damals hatte ein Kommandeur in Daharija, im Südwesten von Hebron, einen palästinensischen Taxifahrer entführt und auf einen weiteren Palästinenser geschossen. In der Vergangenheit war es zu weiteren Vorfällen dieser Art gekommen.
Das Heft, so die „Jerusalem Post“, zeige den Kommandeuren eine Liste mit Problemen auf, die während militärischer Operationen im Westjordanland auftreten können, inklusive der Besetzung von Grenzübergängen und der Bewachung von Palästinensern, die im Zuge vom Kontrollen festgenommen wurden. Darin aufgeführt sind auch Verbrechensarten und detaillierte mögliche Bestrafungen.
„Das Heft verdeutlicht die Bedeutung, die hinter den ethischen Grundsätzen im Militärwesen steht“, erklärte der zuständige Leutnant Nurit Kotick. „Es soll die Kommandeure dabei unterstützen, keine Fehler zu machen, wenn ihre Soldaten tatverdächtige Terroristen kontrollieren oder bewachen.“ 2009 hatte die israelische Armee beschlossen, dass Soldaten jeder Einheit, die im Westjordanland eingesetzt wird, vorher ein mentales Training absolvieren, um vorbereitet zu sein, wenn sie palästinensischen Zivilisten begegnen.