Netanjahu würdigt ermordeten Tourismusminister Se‘evi

JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Treue des vor elf Jahren ermordeten Tourismusministers Rechavam „Gandhi“ Se‘evi gewürdigt. Zum Jahrestag des Attentats hielt die Knesset am Dienstag eine Sondersitzung ab.
Die nach Rechavam Se'evi benannte Brücke – am Dienstag gedachte die Knesset des vor elf Jahren ermordeten Tourisministers

Se‘evi habe sich immer dafür eingesetzt, dass vermisste Israelis in ihre Heimat zurückkehren könnten, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros. „Heute begehen wir auch den 26. Jahrestag des Beginns der Geiselhaft von Ron Arad. Ich möchte Ihnen im Geiste von Gandhi sagen, in unserem Geiste, dass wir die Suche nach jedem unserer Vermissten nicht aufgeben und nicht lockern. Manchmal dauert es Jahre, aber am Ende werden wir alle zurückholen und auch ihr Schicksal kennen.“ Der Navigator Arad wurde am 16. Oktober 1986 im Libanon abgeschossen. Sein weiteres Ergehen ist nicht bekannt.„Unsere Hände sind zu kurz, um den Nahen Osten zu verändern, aber wir können uns selbst ändern, unsere Kraft, unsere Fähigkeiten – daran hat Gandhi mit unbegrenzter Überzeugung geglaubt“, fügte der Regierungschef hinzu. Der ermordete Minister habe sich offenbar als Nachfolger der Makkabäer aus dem 2. vorchristlichen Jahrhundert gesehen. „Ich denke, dass Gandhi in der Tiefe seines Herzens die Herausforderung suchte. Wenn man ihm einen gebahnten und offenen und glatten Weg gegeben hätte, und einen von Hindernissen oder Minen übersäten Weg, wäre seine natürliche Neigung, daran zweifle ich nicht, gewesen, den schweren Weg zu wählen, um zu beweisen, dass er das kann, dass das Volk Israel das kann.“
Netanjahu erinnerte an den Mord vor elf Jahren: „Als er getötet wurde, denke ich, war das einer der furchtbarsten Augenblicke, die den Staat Israel heimgesucht haben – die Ermordung eines Führers und Ministers in Israel. Es gibt wenige derartige Ereignisse, die uns in solcher Tiefe erschüttert haben: natürlich der Mord an Jitzhak Rabin durch einen der Söhne unseres Volkes – das war ein sehr schwerer Schock; der Mord an Rechavam Se‘evi durch jene Mörder war ein zweiter Schock, der daran erinnerte, was und wem wir gegenüber stehen. Gandhis Ermordung war kein Zufall. Er wurde gewählt, weil er genau das vertrat, was ich hier gesagt habe – als Sohn des Landes, als Sohn Jerusalems, als Treuer, als jüdischer, zionistischer und israelischer Patriot, wie es keinen zweiten gibt. Dass wir jedes Jahr seine Gestalt beleuchten, sagt aus, dass ihr Plan nicht gelungen ist.“
Beduine als Freund
Der israelische Premierminister sprach auch bei einer Gedenkzeremonie für Se‘evi: „Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, einen Artikel aus seiner Feder von 1993 zu lesen, der die Überschrift trug: ‚Wenn ich sterbe, wird man mich neben Amos Jarkoni begraben‘. Es gibt vielleicht einige Leute, die nicht wissen, wer Amos Jarkoni ist, etwa die Jüngeren unter uns. Er war ein israelischer Beduine, einer der besten Fährtenleser, vielleicht der beste, und ein ausgezeichneter Späher, die Zierde der Kämpfer der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, der 1948 rekrutiert wurde, Sohn eines Beduinenstammes in der Region Nahalal.“
Netanjahu fuhr fort: „Se‘evi ließ seinen Artikel mit den Worten enden: ‚Die Brüderlichkeit der Kämpfer und die Freundschaft, die zwischen uns entstanden ist‘, zwischen ihm und Jarkoni, ‚auf den Feldern Israels, haben mich aus meiner Ruhe gebracht. Wenn wir zusammen im Hinterhalt lagen, warum durften wir dann nicht auch nach dem Tod zusammen mit dem Freund liegen? Deshalb habe ich darum gebeten, dass der freie Teil neben Amos‘ Grab für mich bewahrt wird, wenn mein Tag kommt.“ Zwar sei der Politiker an einem anderen Ort begraben, aber Treue sei der Beweggrund für sein Handeln gewesen.
Am 17. Oktober 2001 hatten vier Palästinenser den 75-jährigen Tourismusminister in einem Jerusalemer Hotel erschossen. Se‘evi hatte auf eine persönliche Leibwache verzichtet. Die Mörder gehören der marxistischen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) an.

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