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Netanjahu verzichtet auf fliegendes Ehebett

JERUSALEM (inn) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu will künftig auf ein „fliegendes Ehebett“ für sich und seine Frau Sara verzichten. Wie der israelische TV-Kanal 10 am Freitagabend berichtete, habe das Amt des Premiers für den fünfstündigen Flug Netanjahus nach London zum Begräbnis von Margaret Thatcher per Ausschreibung israelische Fluggesellschaften um das billigste Angebot für einen fliegenden Ruheraum mit Doppelbett erbeten.
Bei zukünftigen Flügen wird Premierminister Netanjahu seinen Komfort einschränken.

Außer EL AL hat sich keine andere Fluggesellschaft gemeldet, weil Ruheräume nur in Großraummaschinen eingebaut werden können. EL AL erhielt automatisch den Zuschlag und baute eine ihrer Boeing 747 in großer Eile um. Dem Amt des Premierministers wurden dafür etwa 100.000 Euro in Rechnung gestellt. Die wurden trotz Haushaltsloch und schmerzhaften Kürzungen im kommenden, dieser Tage veröffentlichten, Staatsbudget auf den Steuerzahler abgewälzt.
In der vergangenen Woche wurde die Mehrwertsteuer auf 18 Prozent angehoben und jede Zigarettenschachtel wurde um 60 Cent teurer. Die Abschaffung kostenloser Zahnbehandlung für Kleinkinder, höhere Steuern, eine Reduzierung der Renten und vieles mehr erregt die Gemüter der Israelis zur Zeit mehr als die Luftangriffe in Damaskus oder die seit vier Jahren stockenden Friedensgespräche mit den Palästinensern.
Auf Anfrage teilte das Amt des Premierministers dem Sender TV-10 mit, dass Netanjahu aufgrund des israelischen Unabhängigkeitstages vor dem Abflug nach London an zahlreichen Zeremonien, Feiern und Empfängen teilgenommen habe. Der Abflug sei für Mitternacht festgelegt worden. In England sollte Netanjahu am nächsten Tag dann den Staat Israel würdig vertreten und wichtige politische Gespräche am Rande von Thatchers Begräbnis führen. Deshalb sei ihm ein bequemer Sitz in der Businessklasse nicht zuzumuten gewesen. Es habe ihm gebührt, „die Beine auszustrecken“ und gut zu schlafen.
Im Laufe des Sabbat hagelte es offenbar verständnislose Kritik an den zusätzlichen Ausgaben des Premierministers. Am Samstagabend ließ das Büro des Premierministers verlauten, dass der Regierungschef künftig auf ein Ehebett im Flugzeug verzichten wolle.

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