„Ich verurteile jüngste Phänomene von Rassismus gegen arabische Israelis und Hooliganismus gegen Palästinenser, die jeglicher Provokation und Rechtfertigung entbehren“, sagte der Premierminister nach Angaben der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Netanjahu machte seine Äußerungen im Zusammenhang mit politischen Bemühungen, die Vollstreckung von Gesetzen im Kampf gegen sogenannte „Preisschild-Attacken“ zu stärken, indem sie als Terrorakte eingestuft werden.
Justizministerin Zippi Livni und der Minister für öffentliche Sicherheit, Jitzhak Aharonowitsch, hätten bereits eine Initiative zu dieser Neueinstufung der Vorfälle vorangetrieben und wollten das Thema im Kabinett zur Diskussion stellen, berichtet die „Jerusalem Post“. Auch Finanzminister Jair Lapid habe sich kürzlich für eine Neuklassifizierung der Aktionen ausgesprochen. Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein hingegen sehe eine bessere polizeiliche Ermittlungsarbeit als einziges Gegenmittel zu den rassistischen Attacken.
Netanjahu verwendete in seinem Appell nicht das Wort „Preisschild-Attacken“, mit denen rechtsgerichtete Extremisten Rache an Palästinensern oder arabischen Israelis üben wollen. Doch seine Äußerungen stehen in engem Zusammenhang mit den Vorfällen der vergangenen Woche. Am Freitag wurden in Jerusalem sieben Autos mit Ölfarbe bespritzt und zwei Reifen zerschnitten. Außerdem beschmierten Unbekannte die Benediktiner-Abtei Dormitio auf dem Jerusalemer Zionsberg in der Nacht zum Freitag mit Graffiti. Auf Hebräisch waren anti-christliche Sprüche, wie „Jesus ist ein Affe“ oder „Christen sind Sklaven“, zu lesen (Israelnetz berichtete).