Netanjahu verurteilt Gewalt in Syrien

JERUSALEM (inn) - Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die anhaltende Gewalt gegen Zivilisten in Syrien am Sonntag scharf verurteilt. Unterdessen demonstrierten mehr als 1.500 israelische Araber in der Stadt Tamra in Galiläa gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

Syrische Regierungstruppen töteten Unschuldige, darunter Frauen und Kinder, sagte Netanjahu zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung. Er wies darauf hin, dass der Iran und die Hisbollah den syrischen Präsidenten unterstützten. Die Welt müsse "die Achse des Bösen in der Region erkennen, die aus dem Iran, Syrien und der Hisbollah besteht". "Diese Achse zeigt ihr hässliches Gesicht", so Netanjahu. "Die Welt muss verstehen, dass das die Region ist, in der wir leben."

In einem Bericht der Tageszeitung "Jerusalem Post" heißt es, israelische Politiker hätten sich bislang mit der Forderung nach Assads Rücktritt zurückgehalten – aus Sorge um eine Verschlechterung der Lage in der Region. Mit immer wieder neuen Medienberichten über tote Zivilisten in Syrien habe der öffentliche Ärger jedoch zugenommen.

Vor Netanjahu hatte bereits Vize-Premier Schaul Mofas Kritik an Assad geübt: "Ein Verbrechen gegen die Menschheit, ein Genozid, wird derzeit in Syrien verübt. Und das Schweigen der Weltmächte widerspricht aller menschlicher Logik."

Israel bietet humanitäre Hilfe an

Staatspräsident Schimon Peres warf der internationalen Staatengemeinschaft vor, nicht genügend zu unternehmen, um das Blutvergießen in Syrien zu stoppen. Auch der stellvertretende Außenminister Danny Ajalon verurteilte die Gewalt. Er wies darauf hin, dass Israel den Bürgern in Syrien durch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes humanitäre Hilfe anbiete.

Araber fordern Assads Rücktritt

Ihrem Unmut gegen das Assad-Regime machten am Sonntag auch rund 1.500 Araber in Israel Luft. Während einer Demonstration in Tamra forderten sie Assad zum Rücktritt und die Welt zum Eingreifen auf. Die Veranstaltung hatte die Islamische Bewegung organisiert. Anwesend waren auch deren Anführer Scheich Raed Salah und Hamad Abu Da´abes sowie der stellvertretende Bürgermeister Tamras, Samir Awad. Dieser sagte laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot": "Wir sind stolz, so eine Demonstration in unserer Stadt abzuhalten, und wir sind nicht überrascht über die Verbrechen Baschar Assads." Und weiter: "Man kann ihn nicht als eine normale Person ansehen. Jeder muss aufstehen und gegen den Genozid am syrischen Volk kämpfen. Baschar Assad hat sein Volk betrogen und wir fordern ihn auf, zurückzutreten, denn das syrische Volk hat die Barriere der Angst durchbrochen."

Scheich Abu Da´abes betonte, das Massaker in Syrien dürfe nicht ignoriert werden. Er bedauere die Tatsache, dass Russland die Regierung in Damaskus noch immer unterstütze. "Das Eingreifen von Außen ist erforderlich, um das Morden zu stoppen, das vom syrischen Regime begangen wird."

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