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Netanjahu trifft von Polizei geschlagenen äthiopischen Soldaten

JERUSALEM (inn) – Premierminister Benjamin Netanjahu ist am Montag mit dem aus Äthiopien stammenden Soldaten Damas Pakada zusammengekommen, der von zwei israelischen Polizisten misshandelt wurde. Im Anschluss traf sich der Politiker mit Vertretern der äthiopischen Gemeinde, um einen Lösungsplan für die Probleme in Angriff zu nehmen.
Soldat Pakada und Premier Netanjahu kamen am Montagnachmittag zusammen.
Netanjahu sagte dem Soldaten, dass vielleicht etwas Gutes aus dieser sehr schlechten Erfahrung resultieren könne. „Mit Gottes Hilfe“, entgegnete Pakada laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Der äthiopischstämmige Soldat wurde vor zwei Wochen von israelischen Polizisten zu Boden geschlagen. Dieser Vorfall wurde auf Video aufgenommen und führte zu den gewaltsamen Protesten am Wochenende in Tel Aviv.

„Das ist die Aussage eines Anführers“

Der Premier sagte dem jungen Mann laut seines Büros, dass er von den Aufnahmen geschockt gewesen sei. „Wir werden das nicht akzeptieren, die Polizei beschäftigt sich gerade damit und wir müssen Dinge verändern.“ Netanjahu lobte zudem Pakada für dessen Umgang mit der Situation. Pakada hatte sich gegen Gewalt ausgesprochen, weil auch diese keine Lösung für die Diskriminierung und Polizeigewalt gegenüber der äthiopischen Gemeinschaft darstelle. Netanjahu sagte: „Das ist die Aussage eines Anführers.“ Der Premier bezeichnete Pakada als einen „Vorbild-Soldaten“. Dies zeige sich in seinem Aufruf gegen Gewalt und seiner Forderung, dass Israel rassistische Einstellungen nicht akzeptiere. Die Polizei werde das tun, was sie muss, „um sich selbst in Ordnung zu bringen“. Dieses Versprechen gab Netanjahu dem Soldaten. „Wir müssen die israelische Gesellschaft in Ordnung bringen“, fügte der Premier hinzu und bezog sich auf „tiefe Probleme“, die gelöst werden müssten. Die aktuellen Ausschreitungen seien das Ergebnis einer echten Notlage.

„Ich bin verletzt durch das, was passiert ist“

Pakada sagte, er befürworte die aktuellen Proteste und er würde sich an ihnen beteiligen, wäre er nicht in der Armee. „Ich bin verletzt durch das, was passiert ist und durch die Konfrontation zwischen Polizei und Zivilisten.“ Und weiter: „Viele Jahre lang träumte die äthiopische Gemeinde davon, nach Israel zu kommen. Wir tun, was wir können, um uns in die israelische Gesellschaft zu integrieren, damit sie uns anerkennen.“ Pakada hoffe, dass sich Netanjahu gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzt. Bei dem Treffen waren auch Sicherheitsminister Jitzhak Aharonowitsch, Polizeichef Johanan Danino und Knessetmitglied Avraham Naguisa zugegen. Der Polizeichef entschuldigte sich bei Pakada für die Tat. Ein Polizist sei als Reaktion direkt entlassen worden. Nach dem Treffen mit Pakada kam Netanjahu für drei Stunden mit Regierungsvertretern und Vertretern der äthiopischen Gemeinde zusammen. Der Premier wird den Vorsitz eines interministeriellen Ausschusses übernehmen, der einen Lösungsplan für das Problem ausarbeitet. (ms)

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