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Netanjahu: Israel kämpft mit Frankreich gegen Terror

JERUSALEM / PARIS (inn) – Israel steht im Kampf gegen den Terror Seite an Seite mit Frankreich. Das hat Premierminister Benjamin Netanjahu nach den Anschlägen in Paris bekannt gegeben. Nicht nur Israel, sondern auch die Hamas, der Islamische Dschihad sowie der Iran verurteilten die Anschläge. Israelis bekunden ihre Solidarität mit den Opfern.
Netanjahu berät mit Kollegen im Raum für Lagebesprechung des Außenministeriums
Premier Netanjahu kondolierte am Samstag Frankreich und den Familien der Terror-Opfer. Er sagte zudem: „Israel steht Schulter an Schulter mit Paris im gemeinsamen Kampf gegen militanten islamistischen Terror.“ Er habe Israels Sicherheits- und Geheimdiensteinheiten instruiert, die französischen und europäischen Kollegen „auf jede mögliche Weise“ zu unterstützen. Er verurteilte den Terror, der „unsere Bevölkerung und Werte zerstören will“. Auch Israels Präsident Reuven Rivlin bekräftigte einen „kompromisslosen Kampf gegen den Terror“. Terrorismus schlage wahllos zu und töte Unschuldige. „Die Bürger einer freien Welt stehen angesichts des Kampfes gegen diejenigen zusammen, die töten und verstümmeln wollen und dafür Gewalt und Zerstörung anwenden.“ Rivlin sagte, Israel bete für die rasche Genesung der Verletzten.

Hamas verurteilt Terror als „barbarische Attacken“

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sprach sich am Samstag gegen die Terrorserie aus. Über den Kurznachrichtendienst „Twitter“ schrieb er: „Wir verurteilen die terroristischen Anschläge von Paris und teilen unser Mitgefühl und unsere Solidarität mit dem französischen Volk und der Regierung.“ Auch die palästinensischen Terror-Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad verurteilten die Anschlagsserie in Paris. „Barbarische Attacken“ nannte der Hamas-Anführer Bassem Na‘im in einer per E-Mail verbreiteten Erklärung den Terror in Paris. Nafes Assam vom Islamischen Dschihad sagte laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor Journalisten: „Ich glaube nicht, dass der Islam dieses willkürliche und rücksichtslose Töten erlaubt.“ Beide Gruppen waren in der Vergangenheit für eine Reihe von Selbstmordattentaten verantwortlich, die Hunderte Israelis töteten. Der iranische Präsident Hassan Rohani bekundete am Samstag gegenüber seinem französischen Amtskollegen François Hollande seine Ablehnung des Terrors: „Im Namen des iranischen Volkes verurteile ich diese unmenschliche Tat.“ Rohani meinte, mit einer Botschaft sollten alle Staaten auf die Anschläge antworten: dem gemeinsamen Kampf gegen den Islamischen Staat.

Solidaritäts-Demonstrationen in Tel Aviv

Am Samstag versammelten sich Tausende Menschen am Tel Aviver Rabinplatz, um ihre Solidarität zu bekunden, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Der französische Botschafter Patrick Maisonnave dankte den Demonstranten für ihre Anwesenheit: „Es ist ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Frankreich nicht allein ist in diesem Kampf.“ Der Botschafter sagte, sein Land stecke im Terrorismus, dessen „Grausamkeit keine Grenzen kennt“, weil sein Land den Terrorismus und die Terrormiliz Islamischer Staat bekämpfe. Der israelische Innenminister Silvan Schalom erklärte während der Kundgebung, die Anschläge auf Paris „erinnern uns an das, was leider hier tagtäglich passiert“.

Gerücht: Musikgruppe war Anschlagsziel, weil sie gegen BDS war

Einer der Pariser Anschlagsorte war der Club „Bataclan“, in dem die amerikanische Rockband „Eagles of Death Metal“ ein Konzert spielte. Der Club hatte bis vor wenigen Monaten einen jüdischen Besitzer. Einmal im Jahr gab es dort eine Veranstaltung, auf der Spenden für die israelische Armee gesammelt wurden. 2008 erhielt „Bataclan“ in einem Video Anschlagsdrohungen, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der Clip ist jetzt wieder im Internet aufgetaucht. Die Angreifer schossen in dem Club wild um sich und nahmen Geiseln, bevor sich einige selbst in die Luft sprengten. Nick Alexander, Crewmitglied der Eagles of Death Metal, fiel dem Anschlag zum Opfer. Die Musikgruppe war im Juli in Israel aufgetreten. Im Rahmen der Konzertreise hatte sich die Band auch gegen die Bewegung Boykott, Desinvestition und Sanktionen (BDS) zur Wehr gesetzt. Der Sänger der Band, Jesse Hughes, rief während des damaligen Auftritts ins Publikum: „Nie würde ich einen Ort wie diesen boykottieren!“ Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg hält es laut dpa für möglich, dass die Terroristen aus diesem Grund das Pariser Konzert ausgesucht hatten. Konkrete Hinweise für diese Spekulationen gibt es jedoch nicht. (ms)

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