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Netanjahu erhält Einladung nach Nazareth

JERUSALEM / NAZARETH (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat den Bürgermeister von Nazareth, Ali Salam, als Vorbild für Integration gelobt. Der arabische Politiker hatte im Oktober mit Kritik an gewaltsamen Protesten gegen Israel auf sich aufmerksam gemacht.
Halten Integration für wichtig: Der Bürgermeister von Nazareth (l.), Salam, bei Premierminister Netanjahu
Die Integration von Minderheiten in der israelischen Gesellschaft ist besonders wichtig. Das hat Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch bei einem Treffen mit dem Bürgermeister von Nazareth, Ali Salam, betont. „Ich denke, dass die Eingliederung der Araber Israels in die israelische Gesellschaft in Geschäften, Bildung, Führung, Technologie und allen anderen Bereichen ein nationales Ziel von uns ist“, sagte der Premierminister laut einer Mitteilung seines Büros. Der Bürgermeister von Nazareth könne hierbei als Vorbild dienen. Salam sagte: „Ich lade Sie nach Nazareth ein, in die größte Stadt im arabischen Sektor. Die Stadt der Liebe, die Stadt des Friedens, die Stadt der guten Nachricht. Es ist eine große Ehre für mich, wenn Sie bei mir in Nazareth sein werden.“ Er glaube an Koexistenz, ergänzte der Bürgermeister. Die beiden Politiker sprachen auch über Bauprojekte, ein Programm zur Ermutigung des christlichen Tourismus aus dem Ausland und die Entwicklung der Industriegebiete in der Stadt.

Salam wollte arabischen Parteichef ausweisen

Am 11. Oktober hatte Salam für Aufsehen gesorgt, als er den Vorsitzenden des arabischen Parteienbündnisses, Ajman Odeh, beschimpfte. Dieser wollte dem Fernsehsender „Kanal 2“ in Nazareth ein Interview geben. Doch der Bürgermeister rief ihm aus seinem Fahrzeug auf Arabisch zu: „Ajman, geh, beschäftige dich woanders, du hast uns die Stadt zerstört!“ Er fügte hinzu: „Geh hier raus, es reicht mit den Interviews. Du hast uns die Stadt zerstört. Du hast alles zerstört, geh nach Haifa. Hier war heute kein einziger Jude.“ Odeh fragte Salam auf Hebräisch, was mit ihm los sei. Doch dieser fuhr fort, ihm Vorwürfe zu machen. Die Auseinandersetzung wurde von „Kanal 2“ aufgezeichnet. Ein Video mit englischen Untertiteln gibt es auf Facebook. Anlass für die Kritik war eine gewaltsame Demonstration in Nazareth gegen die israelische Politik im Zusammenhang mit dem Tempelberg. Im Gespräch mit dem israelischen Armeesender hatte Salam vor dem Streit darauf hingewiesen, dass er Odeh drei Tage zuvor bei dem Protest gesehen habe. Er habe ihn aufgefordert, die Stadt zu verlassen. In dem Radiointerview sagte Salam laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Ich gebe den Führern die Schuld; sie zerstören unsere Zukunft, sie zerstören Koexistenz.“ Er missbillige Israels Aktionen auf dem Tempelberg, stellte der arabische Israeli klar. Doch müsse die israelisch-arabische Führung ihre Stimme in einer angemessenen Weise zu Gehör bringen. (eh)

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