JERUSALEM (inn) – Der Vorsitzende des Likud und ehemalige israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat enttäuscht über das schlechte Abschneiden seiner Partei reagiert. Der Likud werde an seinem bisherigen Kurs festhalten, sagte Netanjahu kurz nach den ersten vorläufigen Ergebnissen der Wahl.
Der Likud-Vorsitzende wirkte geschockt. Die Menschen hätten den Likud für die Probleme im Land verantwortlich gemacht. Dieses Image des Übeltäter habe der Partei sehr geschadet.
„Wir wissen, dass unser Weg, Sicherheit und Frieden zu erlangen, der richtige Pfad ist“, sagte Netanjahu. Dies werde in der Zukunft deutlich werden. Der Likud habe viele „Aufs und Abs“ erlebt, doch nichtsdestotrotz sei seine Politik die richtige. Er sei jedoch zuversichtlich, dass sich der Likud erhole, fügte er hinzu.
„Ergebnis ist eine Katastrophe“
Der Knesset-Sprecher Reuven Rivlin (Likud) sagte gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender CNN, Netanjahu bleibe der Führer der Partei. „Ich persönlich finde nicht, dass Bibi Netanjahu für das bezahlen sollte, was der Likud getan hat“, sagte Rivlin.
Der Likud habe „in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Erdbeben“ erlebt, etwa die Teilung in der Frage des Rückzugs. Auch sei die Wirtschaftspolitik von Finanzminister Netanjahu nicht richtig aufgenommen worden. „Wir haben in den vergangenen 30 Jahren nie weniger als 20 Sitze erreicht, und das jetzt ist eine Katastrophe.“
Wenn sich herausstellte, dass das israelische Volk den Likud abgestraft habe, werde der Likud versuchen müssen, dem Volk in der Opposition zu dienen. „Wir müssen jetzt das bittere Ergebnis hinnehmen und die Konsequenzen ziehen“, fügte Rivlin hinzu.
Es gebe nach wie vor viele Menschen in Israel, die im Likud ihr Zuhause sähen, selbst unter denjenigen, die dieses Mal für Kadima oder eine andere Partei gestimmt haben. „Wir glauben, dass die meisten Menschen bereit sind, mit Träumen zu leben, aber nicht mit Illusionen. Aber so ist es in der Demokratie: die Menschen versuchen, den richtigen Weg zu finden. Die Menschen sind müde, im Krieg und im Terror zu leben.“