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Netanjahu bei AIPAC: „USA und Israel verfolgen gleiche Politik“

WASHINGTON (inn) - Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat bei einer Rede vor dem "Amerikanisch-Israelischen Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten" (AIPAC) die israelisch-amerikanischen Beziehungen gelobt. Er bezweifle aber, dass in der Iran-Frage noch eine friedliche Lösung möglich sei.

"Im Konflikt mit dem Iran verfolgen die USA und Israel genau die gleiche Politik", sagte Netanjahu am Montagabend (Ortszeit) vor den rund 13.000 Zuhörern bei der AIPAC-Jahreskonferenz in Washington. AIPAC gilt als die einflussreichste pro-israelische Lobbygruppe in den USA. Neben hochrangigen Diplomaten und amerikanischen Regierungsmitgliedern waren rund die Hälfte aller US-Kongressabgeordneten bei Netanjahus Rede dabei. Der israelische Premierminister brachte mehrfach seine Freude über die engen israelisch-amerikanischen Beziehungen zum Ausdruck und dankte ausdrücklich beiden Parteien, Demokraten und Republikanern, für ihre Solidarität.

Ausführlich ging Netanjahu auf die Bedrohung durch die atomare Aufrüstung des Iran ein. "Niemand von uns kann es sich leisten, viel länger zu warten", sagte er zu einem möglichen Militärschlag gegen die islamische Republik. Es gehöre zu seinen Pflichten als Premierminister, für die Sicherheit Israels zu sorgen: "Ich werde die Sicherheit unseres Landes ganz sicher niemals aufs Spiel setzen."

Der israelische Regierungschef benannte in seiner Rede Kritikpunkte an der iranischen Führung, wie etwa deren Leugnung des Holocaust und die Verschwörungstheorie, die USA hätten sich am 11. September 2001 selbst angegriffen. Der Iran finanziere Terrorismus auf der ganzen Welt und sei verantwortlich für den Tod tausender Amerikaner, so Netanjahu. "So benimmt sich der Iran heute. Wie wird er sich erst benehmen, wenn er Atombomben hat?", fragte der Politiker, und gab die Antwort: "Hisbollah und Hamas werden dann ermutigt, Israel, die USA und andere anzugreifen, weil sie unter einem nuklearen Schutzschirm stünden." Die ganze Welt könne dann vom Iran erpresst werden, ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten sei unvermeidlich.

Vergleich mit der Bombardierung von Auschwitz

"Keiner wäre glücklicher als ich, wenn der Iran sein Atomprogramm friedlich aufgeben würde", sagte Netanjahu. Doch danach sehe es leider nicht aus. Die Strategie der Diplomatie und der Sanktionen, mit der die internationale Gemeinschaft dem Iran seit Jahren begegne, habe nicht gefruchtet. Israel habe während dieser Jahre geduldig zugeschaut. "Doch ich werde mein Volk niemals der Bedrohung der Auslöschung aussetzen", bekräftigte der Premierminister.  

Netanjahu wandte sich am Ende seiner Ansprache an Kritiker eines Militärschlags, die dessen Konsequenzen für gefährlicher als einen atomar bewaffneten Iran bewerten. Er zeigte dem Publikum die Kopie eines Schreibens des US-Kriegsministeriums aus dem Jahr 1944. In dem Brief wird die jüdische Forderung nach einer Bombardierung des Konzentrationslagers Auschwitz abgelehnt: ein solcher Angriff sei "nicht effektiv und könne die Deutschen zusätzlich provozieren". "Liebe Freunde: 2012 ist nicht 1944", sagte Netanjahu. Die amerikanische Regierung sei heute eine andere. Aber das jüdische Volk sei ebenfalls anders: "Wir haben heute einen jüdischen Staat, und dessen Aufgabe ist es, jüdisches Leben und seine Zukunft zu beschützen. Wir werden uns gegen jede Bedrohung verteidigen."

Zwar freue sich Israel über Unterstützung. "Doch wenn es um das Überleben Israels geht, dann können wir unser Schicksal nicht aus der Hand geben."

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