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Netanjahu als Likud-Chef bestätigt

JERUSALEM (inn) - Israels Oppositionsführer Benjamin "Bibi" Netanjahu bleibt Vorsitzender des konservativen Likud-Blockes. Bei der parteiinternen Wahl am Dienstag erhielt er 73,2 Prozent der Stimmen.

Netanjahus Kontrahent Mosche Feiglin kam auf 23,4 Prozent. Er gehört dem äußerst rechten Flügel der Partei an. Der dritte Kandidat, Danny Danon, musste sich mit 3,4 Prozent der Wählerstimmen begnügen. Die Wahlbeteiligung lag bei 40 Prozent – an der vorigen Wahl 2005 zwischen Netanjahu und Silvan Schalom hatten 42 Prozent der Likud-Mitglieder teilgenommen. Rund 95.000 Anhänger der Partei waren wahlberechtigt.

„Die Reise des Likud zurück ins Büro des Premierministers hat begonnen“, kommentierte Netanjahu seinen Wahlsieg. Einer seiner Mitarbeiter sagte: „Wir haben den kleinen Kampf beendet, und jetzt beginnen wir den großen Krieg. Morgen werden wir anfangen, die Regierung zu stürzen und an die Macht zurückzukehren.“

Wahllokal für Urlauber

Um eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen, ließen die Verantwortlichen die Wahllokale bis 23 Uhr Ortszeit geöffnet. Im Hotelbezirk der südisraelischen Stadt Eilat wurde eine zusätzliche Wahlurne aufgestellt, damit auch Urlauber abstimmen konnten. Davon machten mehr als 200 Likud-Mitglieder Gebrauch. „Die Leute kamen in ihrer Badebekleidung direkt aus dem Pool, wählten und gingen wieder in den Pool“, sagte der Leiter des Wahllokals, Baruch Kabalo, gegenüber der „Jerusalem Post“. „Die Beteiligung war höher, als ich es erwartet hätte. Wir hatten das am meisten entspannte Wahllokal im Land. In dieser Hitze hatte keiner Energie zum Kämpfen.“

Andernorts lief die Wahl weniger friedlich ab. In Kirijat Ata, Sderot, Javne und Schoham kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen, meist zwischen Anhängern von Netanjahu und Feiglin. In weiteren Städten gab es angeregte Diskussionen.

Feiglin dennoch ermutigt

Feiglin gab sich nach seiner Niederlage dennoch optimistisch. Das Ergebnis habe ihn ermutigt, teilte er gegenüber dem Armeerundfunk mit: „Etwa ein Viertel der Likud-Mitglieder sagt, sie wollen eine Führung, die an dieses Volk und dieses Land glaubt. Sie verstehen, dass dieses Land (im Augenblick) keine Chance hat.“ Der Politiker hatte den Wahltag mit einem Gebet auf dem Jerusalemer Tempelberg begonnen. Eine kleine Gruppe Unterstützer begleitete ihn. Einmal monierte ein Polizist, dass die Juden zu deutlich erkennbar beteten. Doch sie konnten den von Moslems beanspruchten Platz ohne Zwischenfälle betreten und wieder verlassen.

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