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Nelson Mandela setzt sich für Befreiung von „Intifada-Führer“ Barghouti ein

TEL AVIV (inn) – Wie am Donnerstag bekannt wurde, haben Palästinenser ein internationales Komitee gegründet, das sich für die Befreiung von „Intifada-Anführer“ Marwan Barghouti einsetzen soll. Dem Komitee gehört auch der frühere Staatspräsident von Südafrika, Nelson Mandela, an.

Der 44jährige Barghouti steht in Tel Aviv vor Gericht. Er gilt als Anführer der „Intifada“ und wird von Israel wegen Mord, Anstiftung zum Mord, versuchten Mordes und Mitgliedschaft in Terror-Organisationen angeklagt. Barghouti ist Führer der Fatah-Bewegung von PLO-Chef Yasser Arafat in Judäa und Samaria und befehligte die der Fatah unterstehenden Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden und die Tanzim-Milizen. Die Organisationen haben sich zu zahlreichen Anschlägen auf Israelis bekannt. Israelische Soldaten hatten Barghouti am 15. April in Ramallah festgenommen.

Wie die englische Tageszeitung „Guardian“ am Donnerstag meldet, war ein Anwalt des Palästinensers letzte Woche in Südafrika und hatte Mandela zu Barghoutis Gerichtsverhandlung eingeladen. Der Ex-Präsident habe begeistert zugesagt, da „das, was mit Barghouti passiert auch mit ihm passiert sei“, heißt es in dem Bericht.

Der Jurist Mandela kämpfte in der Widerstandsgruppe „Afrikanischer Nationalkongress“ (ANC) gegen die Apartheid in Südafrika. Die Gruppe wurde 1960 verboten und Mandela arbeitete im Untergrund weiter. Im Juni 1961 beschloss die Führung des ANC, den bewaffneten Kampf gegen die Regierung aufzunehmen, und gründete unter maßgeblicher Beteiligung Mandelas die ANC-Militärorganisation „Umkonto we Sizwe“ („Speer der Nation“). 1964 wurde Mandela zusammen mit anderen Aktivisten des ANC wegen Terrors, Umsturzversuchs und kommunistischer Aktivitäten angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt.

1982, nach 18 Jahren Gefangenschaft auf Robben-Island vor Kapstadt, begann eine weltweite Kampagne zur Freilassung Mandelas. 1985 bot Staatspräsident P. W. Botha Mandela unter bestimmten Bedingungen die Freilassung an. Mandela lehnte jedoch ab, da er nicht bereit war, in Fragen der Apartheidpolitik Kompromisse einzugehen. Erst Präsident F. W. de Klerk hob unter dem massiven Druck der Weltöffentlichkeit das Verbot des ANC auf und entließ Mandela im Februar 1990 aus der Haft.

Als ANC-Präsident führte er zwischen 1990 und 1994 langwierige Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung. 1991 hob Präsident Frederik Willen de Klerk das letzte Apartheidsgesetz auf. Im Gegenzug verzichtete der ANC auf jede weitere Gewalt. Dafür erhielten Mandela und de Klerk 1993 den Friedensnobelpreis.

Aus den ersten landesweiten und freien Wahlen für alle Bevölkerungsgruppen ging 1994 der ANC mit 60 Prozent der Stimmen als klarer Sieger hervor. Nelson Rolihlahla Mandela wurde zum ersten schwarzen Staatspräsidenten Südafrikas gewählt.

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