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Nationalspeise: Libanon nimmt Israel den Weltrekord ab

BEIRUT (inn) - Der Libanon und Israel streiten schon lange darüber, wer das Urheberrecht auf die orientalische Spezialität Hummus für sich beanspruchen darf. Am Wochenende konnte der Libanon in dieser Prestigefrage einen Punktsieg erringen und sich drei erfolgreiche Einträge in das "Guinness Buch der Rekorde" sichern.

Mit der größten Platte, der größten Portion Hummus und der größten Portion der dazugehörigen Vorspeise Tabboulé sicherte sich das Land gleich drei offizielle Weltrekorde. Das „Hummus und Tabboulé sind 100 Prozent libanesisch“-Festival fand am Wochenende in der Innenstadt von Beirut statt. Die Gerichte wurden vor den Augen des offiziellen Guinness-Schiedsrichters Tallal Imar von 250 Köchen zubereitet. Angeleitet wurden sie dabei von Ramzi Choueiri, dem Chef einer libanesischen Gastronomie-Schule.

Die hergestellte Hummus-Portion wog 2.056 Kilogramm und übertraf damit den bisherigen Weltrekord aus dem Jahr 2006 mit 362,8 Kilogramm um mehr als das Sechsfache. Das Tabboulé-Gericht brachte 3.557 Kilogramm auf die Waage. Somit wurde auch hier der bestehende Weltrekord, den bisher Israel mit 2.359 Kilogramm gehalten hatte, überboten. Der libanesische Ingenieur Joseph Kabalan hatte für beide Gerichte Platten konstruiert, die für eine Maximallast von drei Tonnen ausgelegt sind.

Die gesamte Veranstaltung war auch von der libanesischen Industrie und Wirtschaftsminister Ghazi Zaiter organisiert worden. Die Durchführung richtete sich auch gegen den Anspruch anderer Länder wie Griechenland und Israel, die ihrerseits das Urheberrecht für das Gericht beanspruchen und damit der libanesischen Wirtschaft schadeten, so die Veranstalter. Ghazi Koraytem, Präsident der libanesischen Essensindustrie, betonte, dass man international das Essen als original libanesische Speise anerkennen sollte.

Michel Azzi, der den Weltrekordversuch moderierte, erklärte: „Wir wünschen uns, dass der Libanon diesen Einheitssinn auch weiterhin bei allen seinen Bemühungen bewahren kann.“ Zeitweise musste der Sicherheitsdienst die enthusiastischen Zuschauer von den Tischen zurückhalten. „Dies ist ein wichtiger Erfolg für den Libanon. Falls Israel versucht den Rekord zu brechen, werden wir es auch wieder tun und beweisen, dass dies libanesische Gerichte sind“, erklärte eine Zuschauerin.

Die ALI versucht damit einen ähnlichen Präzedenzfall zu schaffen wie 2002. Damals hatte der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass der Feta-Käse eine original griechische Speise sei. Ähnliche Fälle gibt es sonst nur noch für den Wein aus der französischen Champagne und den schottischen Whiskey. Hummus ist eine beliebte Vorspeise, die meistens mit dünnem Fladenbrot gegessen wird. Vor allem in Ländern wie dem Libanon, Israel und Syrien zählt es zu den Nationalspeisen, ist aber im gesamten Nahen Osten als Speise verbreitet.

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