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„Nationale Rettungsfront“ gegen Abbas

Die Palästinensische Autonomiebehörde übt derzeit verstärkt Druck auf die im Gazastreifen regierende Hamas aus. Nun hat die radikal-islamische Gruppe zur Bildung einer „nationalen Rettungsfront“ aufgerufen.
Blick von Israel auf den Gazastreifen: Rechts sind die Stromleitungen zu sehen, über die Israel das Küstengebiet mit Energie versorgt

GAZA (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) unter Präsident Mahmud Abbas missbrauche das Leid der Palästinenser im Gazastreifen. Diesen Vorwurf äußerte Hamas-Führer Chalil al-Haja am Sonntag.

Al-Haja kritisierte die PA für ihre Aufforderung an Israel, die Stromlieferungen in den Gazastreifen zu kürzen. „Diese Politik vereint uns in Gaza und festigt unseren Glauben, dass unser Leid von Mahmud Abbas missbraucht wird“, erklärte der Hamas-Führer laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Er forderte die Bildung einer „nationalen Rettungsfront“. Zugunsten der sozialen Interessen, die Abbas „verkrüppelt“ habe, arbeite die Hamas auch mit Abbas‘ Erzrivalen Mohammed Dahlan zusammen. Dies sei jedoch kein Geheimnis, erklärte Al-Haja. Beide Seiten seien übereingekommen, ihre „Beziehung fortzuführen, um die gemeinsame humanitäre und verantwortliche Arbeit zu vollenden, die wir vor Jahren begonnen haben“.

Dahlan war einst bekannt für seine kämpferische Haltung gegen die Hamas. In den 1990er Jahren führte er als Chef der Sicherheitskräfte Razzien gegen Islamisten durch, die sich weigerten, die Legitimität der neu geschaffenen Autonomiebehörde anzuerkennen. Nach der Niederlage seiner Truppen gegen die Hamas-Kämpfer im Gazastreifen im Juni 2007 fiel Dahlan bei der PA in Ungnade. 2011 wurde er von der Fatah ausgeschlossen. Anlass waren Vorwürfe der Korruption und der Beteiligung an der angeblichen Vergiftung des Palästinenserführers Jasser Arafat. Abbas hatte Ende 2016 die Immunität von Dahlan und weiteren Kritikern aufgehoben und so den Weg für Ermittlungen gegen diese freigemacht.

Kein Interesse an neuem Krieg

Al-Haja betonte unterdessen am Sonntag weiter, seiner Organisation sei nicht an einem Krieg gegen Israel gelegen. „Wir erwarten keinen Krieg, denn wir sind daran nicht interessiert und die Besatzung sagt ebenfalls, dass sie nicht interessiert ist.“ Die Hamas arbeite zudem zusammen mit Ägypten an einer besseren Sicherung der gemeinsamen Grenze. „Wir haben die Entschlossenheit und die Fähigkeit, jeglichen Schaden, der vom Gazastreifen gegen Ägypten ausgeht, zu verhindern.“

Ägypten hatte der Hamas angeboten, mehr Strom zu liefern. Im Gegenzug forderte Kairo eine bessere Sicherung der Grenzen und die Auslieferung von 17 Terroristen.

Von: dn

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