RAMALLAH (inn) – Ein palästinensischer Terrorist hat am Donnerstag südlich der Erzväterstadt Hebron (Judäa) aus einem Hinterhalt auf ein israelisches Auto geschossen. Dabei wurde ein Baby mittelschwer am Kopf verwundet, die Mutter und zwei weitere Kinder erlitten leichte Verletzungen.
Nach Angaben der Tageszeitung „Ma´ariv“ ereignete sich der Vorfall wie folgt: Die Familie Katz war mit zwei Autos von Gush Etzion, südlich von Jerusalem, in die jüdische Ortschaft Beit Haggai bei Hebron unterwegs. Im ersten Wagen saß Orit Katz mit den Kindern Ruth (13), No´am (3) und Roni (6 Wochen). Zwi Katz fuhr mit zwei weiteren Söhnen hinterher.
Am Ortseingang vom im Osten Hebrons gelegenen Kiriat Arba nahm der Vater einen Anhalter mit und verlor dadurch das Fahrzeug seiner Frau aus den Augen. Als sie noch zwei Kilometer von ihrem Haus in Beth Haggai entfernt waren, machte ein Sohn Zwi Katz darauf aufmerksam, daß das Auto der Mutter am Straßenrand hielt. Der Vater rannte sofort zu dem Wagen, wo sich ihm ein entsetzlicher Anblick bot: seine Frau und seine Kinder waren mit Blut bedeckt.
„Ich hörte Schüsse“, erzählte die 13jährige Ruth später „Ma´ariv“. „Alles sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Das Baby Roni kreischte, und Mutter schrie: ´Ich bin verletzt´. Ich drückte auf den Notschalter und streichelte Ronis Kopf, um sie zu beruhigen. Dabei wurde meine Hand mit Blut bedeckt.“
Zwi Katz, der in der Armee als Sanitäter tätig gewesen war, verlor keinen Augenblick die Fassung. Er behandelte seine Angehörigen und alarmierte gleichzeitig die Rettungskräfte. Die Verletzten wurden ins Hadassa-Krankenhaus im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem gebracht. Israelische Soldaten leiteten eine groß angelegte Suchaktion nach dem Terroristen ein, der vermutlich in Richtung Hebron geflüchtet war.
Dies war nicht der erste Terroranschlag auf die Familie Katz in dieser Gegend. Vor etwa drei Monaten hatten Terroristen auf Orits Auto geschossen. Einige Wochen später hatten Kugeln Zwis Wagen getroffen. Bei den Angriffen war niemand verletzt worden.