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Weltsozialforum: Jüdische Protestler angegriffen

Jüdische Demonstranten sind von linken Aktivisten beim „Weltsozialforum“ in Montreal angegangen worden. Die Mitglieder der „Jüdischen Verteidigungsliga“ wollten gegen antisemitische Veranstaltungen protestieren.
In Montreal treffen sich derzeit die Teilnehmer des „Weltsozialforums“
MONTREAL (inn) – Linke Aktivisten haben pro-israelische Demonstranten am Rande des „Weltsozialforums“ in Montreal am Mittwoch angegriffen. Dabei schlugen sie der Vorsitzenden der „Jüdischen Verteidigungsliga“ (JDL) in Kanada, Meir Weinstein, ins Gesicht. Eine weitere Frau erlitt Kratzwunden. Die Polizei musste einschreiten. Nach einem Bericht der kanadischen Nachrichtenseite „CIJ News“ parkten die Protestler ihre Autos und gingen zum Hauptgebäude der Veranstaltung. Dort sahen sie dann Aktivisten, die zur Organisation „Solidarity Across Borders“ (Solidarität über Grenzen hinweg“ gehören. Auf ihrer Webseite warnten sie im Vorfeld vor dem Protest der JDL und rufen mit genauer Zeit- und Ortsangabe dazu auf, diese „zu stoppen“. „Unsere Sicherheit bei diesem Aufmarsch steht in direkter Verbindung zu einem zahlreichen Erscheinen unserer Verbündeten.“

Veranstaltungen gegen Israel

Die JDL hatte den Protest organisiert und auf Facebook angekündigt. Der Organisation zufolge fördert das „Weltsozialforum“ Antisemitismus. Laut Programm gibt es Arbeitskreise wie „Terrorismus, Wahabbismus, Zionismus“ oder „Gute und schlechte Terroristen: Eine Theorie entwerfen für nützlichen Terrorismus für den Kapitalismus-Zionismus“. Beide veranstaltet das „Zentrum des Religionsdialogs für friedvolles Zusammenleben“. In der Selbstbeschreibung dieses Zentrums heißt es: „Islam ist die Religion der Gnade. Wahhabitische Terroristen sind keine Muslime. Sie sind Söldner der Saudis im Dienste des Welt-Zionismus-Kapitalismus.“ In weiteren Veranstaltungen geht es um Hilfestellungen, die eigene Kirche zum Israel-Boykott zu bringen; um die Frage, ob die israelische „Apartheid“ im Nahen Osten inzwischen akzeptabel geworden ist; oder um die Frage, wie sich der „Jüdische Nationalfonds“ stoppen lässt. Das „Weltsozialforum“ versteht sich als Gegenveranstaltung zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation und dem Weltwirtschaftsgipfel der Industrieländer. Ein Partner des „Weltsozialforums“ ist „Brot für die Welt“, die sich als „evangelischer Entwicklungsdienst“ versteht.

FBI: JDL ist extremistische Organisation

Die US-amerikanische Bundespolizei FBI beschrieb die FDL im Jahr 2001 als „gewalttätige, extremistische Organisation“. Besonders in den 1980er Jahren hat sie laut der Behörde eine Reihe von Anschlägen verübt. Sie entstand in den 1960ern in New York mit dem Ziel, Juden vor Antisemitismus zu schützen. Gründer ist der extremistische Rabbi Meir Kahane, der die israelische Demokratie zugunsten einer Theokratie abschaffen wollte. Baruch Goldstein, der 1994 in Hebron 29 Muslime ermordete, war Mitglied der JDL. In einer 2009 veröffentlichten Stellungnahme setzt sich die JDL mit ihrer manchmal gewaltvollen Vergangenheit auseinander. Diese stehe im Kontext der Befreiung sowjetischer Juden. Zudem habe sich die Organisation früher nicht eindeutig von Terrorismus abgegrenzt, selbst wenn sie fälschlicherweise beschuldigt worden war. In der Stellungnahme heißt es weiter, die JDL distanziere sich „einstimmig“ von Terrorismus und Rassismus. (df)

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