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Seltenes Siegel aus Davidszeit in Jerusalem entdeckt

JERUSALEM (inn) – Bei einem Archäologie-Projekt in Jerusalem hat ein Junge aus Russland ein 3.000 Jahre altes Steinsiegel entdeckt, das vom Tempelberg stammt. Es ist der erste Fund dieser Art in der israelischen Hauptstadt.
Siegel mit Komfort: Das Loch ist für ein Aufhängband vorgesehen.
Unter den zahlreichen altertümlichen Funden vom Tempelberg ist nun ein Unikat aufgetaucht: Der zehnjährige Matwej Zepliajew aus Russland, der als Freiwilliger beim „Tempelberg-Siebe-Projekt“ mitarbeitet, hat im Geröll ein altertümliches Siegel entdeckt. „Das Siegel ist das erste seiner Art, das in Jerusalem gefunden wurde“, schwärmt Gabriel Barkay, der Mitgründer und Leiter des Archäologieprojekts, laut dessen Mitteilung. „Die Datierung des Siegels entspricht der historischen Epoche der Jebusiter und der Eroberung Jerusalems durch König David sowie des Baus des Tempels und des königlichen Verwaltungskomplexes durch seinen Sohn Salomo.“ Siegel aus dieser Zeit und mit ähnlichem Design seien bereits an anderer Stelle gefunden worden, etwa in Tel Beit Schemesch westlich von Jerusalem, erklärt Barkay weiter. Das Besondere an dem nun entdeckten Siegel sei, dass es vom Tempelberg selbst stammt. „Die Entdeckung dieses Siegels belegt die Verwaltungsaktivität, die damals auf dem Tempelberg stattfand.“ Das Siegel zeigt das Bild zweier übereinander angeordneter Tiere. Barkay vermutet, dass es sich um Raubtier und Beute handelt. Das Siegel ist an einer Stelle durchlöchert, um es an einem Band aufzuhängen.

Mit dem Sieb durchs Geröll

Bei dem 2004 gegründeten „Tempelberg-Siebe-Projekt“ untersuchen Freiwillige 400 Lasterladungen an Oberboden vom Tempelberg auf Artefakte hin. Die für die Verwaltung des Tempelbergs zuständige islamische Aufsichtsbehörde Waqf hatte die Erde Ende der 1990er Jahre unter der Bodenplatte des Tempelbergs illegal und ohne archäologische Aufsicht entfernen lassen, um eine unterirdische Moschee zu bauen. Teile der Erde hatte die Behörde im Kidrontal südlich des Tempelbergs entsorgen lassen. Israelische Archäologen haben das Material gesammelt. Zusammen mit freiwilligen Helfern untersuchen sie es im Nationalpark Surimtal auf Artefakte hin, die die jüdische Existenz am Tempelberg belegen sollen. Nach Angaben des Archäologie-Projekts haben sich seit 2004 mehr als 170.000 Freiwillige an dem Projekt beteiligt. Archäologische Arbeiten am Tempelberg selbst sind von muslimischer Seite verboten. Bei dem Siebevorgang kommen unterschiedliche Dinge wie Sperrspitzen oder Gefäßscherben zum Vorschein. Etwa 500.000 solcher Funde werden derzeit wissenschaftlich in Zusammenarbeit mit der Bar-Ilan-Universität untersucht. (df)

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