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Israelische Reporterin im Iran: Behörden in Erklärungsnot

TEHERAN (inn) – Eine Reporterin der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ sorgt mit ihrem Iran-Besuch für ein politisches Nachspiel. Die Journalistin reiste unbemerkt zwei Wochen durchs Land und interviewte Iraner. Iranische Ministerien weisen sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Skyline von Teheran: Im Parlament soll nun der Verantwortliche für die Iran-Reise der israelischen Reporterin gefunden werden.
Konservative Politiker im Parlament in Teheran bestellten deswegen den Kultusminister sowie den Vizepräsidenten und Leiter der Tourismusbehörde ein. Das berichteten die iranischen Medien am Montag. Beide sollen nun erklären, wieso eine Reporterin unbemerkt das Land besuchen konnte, vor allem da in ihrem Pass Israel als Geburtsland eingetragen sei.

Interviews mit iranischen Juden

Die Journalistin war angeblich mit einem amerikanischen oder französischen Pass in den Iran eingereist. Sie war im März zwei Wochen durch das Land gereist und hatte dabei viele Iraner, unter ihnen auch Juden, interviewt. Nach iranischen Vorschriften dürfen aber israelische Medienvertreter weder in den Iran einreisen noch dort arbeiten. Dass die Frau Reporterin einer israelischen Zeitung war, hätten die Behörden erst nach ihrer Ausreise bemerkt. Nun geben die Behörden sich gegenseitig die Verantwortung für den peinlichen Zwischenfall. Laut Kultusminister Ali Dschannati, der für die Presse zuständig ist, habe die Frau die Behörden „ausgetrickst“ und sei als Touristin eingereist. Die Tourismusbehörde behauptet wiederum, dass sie einen Visumantrag für Journalisten gestellt habe und es daher eine Angelegenheit für die Presseabteilung des Kultusministeriums sei. Der Iran unterhält seit mehr als 35 Jahren keine Beziehungen zu Israel und erkennt das Land auch nicht als souveränen Staat an. Präsident Hassan Rohani hat sich zwar von feindseliger Rhetorik gegen Israel distanziert. Allerdings gilt Israel auch für seine Regierung als Erzfeind. (ms/dpa)

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