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Möglicher Auto-Anschlag im Westjordanland: Drei Soldaten verletzt

HEBRON (inn) – Im Westjordanland ist ein weißer Lieferwagen am Mittwochabend in eine Gruppe von Soldaten gefahren. Drei von ihnen wurden zum Teil schwer verletzt. Sicherheitskräfte prüfen, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt.
In Jerusalemer Krankenhäusern wie dem Hadassa behandeln Ärzte derzeit fünf durch Auto-Anschläge verletzte Personen.

Der Vorfall ereignete sich gegen 21 Uhr Ortszeit in der Nähe des palästinensischen Flüchtlingslagers Al-Arub bei Hebron. Der Fahrer des Lieferwagens konnte fliehen, nachdem er Soldaten angefahren hatte. Inzwischen hat die israelische Armee das Fahrzeug mit palästinensischem Kennzeichen aufgespürt. Der Fahrer stellte es in der Nähe des Tatortes ab.
Am Donnerstagvormittag stellte er sich den Behörden. Die Sicherheitskräfte hatten bereits vier seiner Familienmitglieder verhaftet, nachdem sie den Verdächtigen nicht in seinem Wohnhaus in Beit Awwa 22 Kilometer westlich von Hebron aufgefunden hatten. Nach einer ersten Befragung prüfen die Sicherheitskräfte, ob es sich bei dem Vorfall um einen Unfall gehandelt hat.
Die Soldaten waren bei Al-Arub stationiert, um die Schnellstraße 60 zu überwachen. Palästinenser bewerfen die Autos immer wieder mit Molotow-Cocktails oder Steinen. Bei dem Vorfall wurde ein Soldat schwer verletzt, zwei weitere erlitten moderate Verletzungen. Sie wurden in das Hadassa-Krankenhaus in Ein Kerem gebracht und noch in der Nacht operiert, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Sicherheitskräfte und Medien gingen zunächst von einem weiteren Auto-Anschlag aus. Ein ebenfalls weißer Lieferwagen war zuvor in Jerusalem in eine Menschenmenge gerast. Er tötete dabei einen Polizisten und verletzte mehrere Personen. Derzeit werden in Jerusalemer Krankenhäuser acht Personen behandelt, die durch den Auto-Anschlag vom Mittwoch Verletzungen erlitten, meldet „Times of Israel“.

Internationale Verurteilung

Weltweit verurteilten Länder und internationale Organisationen die Gewalt in Jerusalem. Die Vereinten Nationen zeigten sich „zutiefst besorgt“, teilte der Sprecher des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon, Stephane Dujarric, mit. Er mahnte eine „dringende De-Eskalation“ an. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini forderte laut „Times of Israel“ beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Die neuerliche Gewalt zeige, dass Schritte zu einem tragfähigen Frieden nötig seien.
Auch die USA verurteilten die Angriffe. Der amerikanische Außenminister John Kerry nannte den Auto-Anschlag eine „Abscheulichkeit, die nur die Spannungen verschärft“. Ein Friedensabkommen bleibe nach wie vor eine „drängende Priorität“, sagte er in Paris bei einem Treffen mit Jordaniens Außenminister Nasser Dschudeh.
Der israelische UN-Botschafter Ron Prosor beklagte in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat, dass dieser die palästinensischen Gewalttaten nicht verurteilt. „Sollte der Rat seine Politik überdenken und es für angemessen halten, die Hetze der palästinensischen Führung zu verurteilen, werde ich der erste sein, der den Rat dafür würdigt, ein solch vernünftiges Urteil gefällt zu haben sowie internationalen Frieden und Sicherheit aufrecht zu erhalten.“

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