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Palästinensisches Lob für Arbeit in Siedlungen

RAMALLAH (inn) – Unerwartete Anerkennung: Eine palästinensische Zeitung lobt die Arbeitsbedingungen für Palästinenser bei israelischen Firmen im Westjordanland. Die Zustände in palästinensischen Betrieben kritisiert das Blatt hingegen.
In israelischen Fimen im Westjordanland wie hier im Industriepark Mischor Adumim östlich von Jerusalem arbeiten 20.000 Palästinenser.

In der Ausgabe vom 21. September stellt die Zeitung „Al-Hajat al-Dschadida“, das offizielle Organ der Palästinensischen Autonomiebehörde, den guten Umgang israelischer Arbeitgeber mit der palästinensischen Belegschaft heraus. Palästinensischen Arbeitgebern werfen die Autoren jedoch vor, Angestellte auszunutzen. Als Beleg führen sie Gespräche mit betroffenen Arbeitern an. Von dem Artikel berichtet das Online-Portal „Palestinian Media Watch“.
Palästinenser wechselten sofort, wenn sich die Möglichkeit biete, zu israelischen Firmen. Der Lohn bei israelischen Arbeitgebern im Westjordanland sei mitunter doppelt so hoch wie bei Palästinensern. Im Agrarbereich gebe es bei Israelis einen Tageslohn von umgerechnet 20 Euro, bei Palästinensern betrage er 10 Euro. Die Autonomiebehörde habe ebenso wie Israel ein Mindestlohn-Gesetz verabschiedet. Doch sie zwinge die Arbeitgeber nicht, dieses umzusetzen. Daher gäben sie den Firmeninhabern Raum, ihre Arbeiter auszunutzen, erklärt „Al-Hajat al-Dschadida“.
Neben dem höheren Lohn machten auch die Arbeitsbedingungen und Zusatzleistungen wie eine Krankenversicherung oder Reisekosten-Rückerstattung die Arbeit bei Israelis attraktiv. Bis auf wenige Ausnahmen komme die Mehrheit der palästinensischen Arbeiter nicht in den Genuss dieser Leistungen.
Nach Angaben des palästinensischen Statistikbüros arbeiten 20.000 Palästinenser in israelischen Siedlungen. Insgesamt haben demnach 96.000 Palästinenser einen israelischen Arbeitgeber. Die Arbeitslosigkeit unter Palästinensern im Westjordanland liege bei etwa 17 Prozent.

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