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Nach Wintersturm: Treibstoff für Gaza

GAZA / JERUSALEM (inn) – Israel hat die Lieferung von Wasserpumpen und Treibstoffvorräten an den Gazastreifen genehmigt. Anlass war der Wintersturm, der die Region vier Tage lang mit Schnee und Regen heimgesucht hat.
Der Wintersturm hat in Israel und den Palästinensergebieten gewaltige Schäden angerichtet.

Durch die Niederschläge sind viele Straßen im Gazastreifen nicht passierbar. Zwei Bewohner kamen infolge der Unwetter zu Tode. Ungefähr 5.000 Menschen wurden teilweise mit Fischerbooten aus ihren Häusern evakuiert, viele von ihnen befinden sich noch in Notunterkünften. Über den Umweg der Vereinten Nationen hatte Hamas-Premierminister Ismail Hanije beantragt, dass der Treibstoff in das Gebiet transportiert werden kann. „Gaza hat zwei Kriege überstanden und wird auch dies überleben“, zitiert ihn die Tageszeitung „Yediot Aharonot.
Einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge hat Katar 450.000 Liter Treibstoff für den Gazastreifen bezahlt. Das Kraftwerk nehme nach über sieben Wochen Unterbrechung schrittweise seine Arbeit wieder auf, teilte die Stromgesellschaft laut der Nachrichtenagentur AFP mit. Katar zahlt 10 Millionen Dollar an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), die den Treibstoff für den Küstenstreifen bei Israel bestellt hat.
Das Wasser stand wegen der heftigen Niederschläge im Gazastreifen bis zu zwei Meter hoch. Die UNO hat den Notstand ausgerufen. In einer ersten Überschlagung wurden die Sturmschäden auf 64 Millionen Dollar geschätzt. Im Westjordanland forderte das Unwetter ein Todesopfer.

See Genezareth um zehn Zentimeter gestiegen

Auch in Israel haben Sturm, Regen und Schnee große Schäden angerichtet. Vier Menschen starben. Zahlreiche Haushalte waren stundenlang ohne Strom. Eine erste Einschätzung geht von über 86 Millionen Dollar Sachschaden aus.
Doch das Wetter hat auch positive Folgen. So ist der Pegel des Sees Genezareth seit Mittwoch um zehn Zentimeter gestiegen. Der Wasserstand lag am Sonntag bei 211,30 Metern unter dem Meeresspiegel. Bis der See voll wird, fehlen zweieinhalb Meter.
Im westlichen Negev fielen mehr als 200 Millimeter Regen. Die höchste Niederschlagsmenge konnte Kfar Saba mit 303 Millimetern binnen vier Tagen verbuchen. In Jerusalem lag der Schnee vorübergehend etwa einen Meter hoch. Die Niederschlagsmenge betrug in der israelischen Hauptstadt 243 Millimeter. Den Titel „kältester Ort in Israel“ kann der Kibbutz Ein Siwan im nördlichen Golan für sich beanspruchen: Dort wurden minus sieben Grad Celsius gemessen.
Israel hat eine gemeinsame Kommandozentrale mit den palästinensischen Sicherheitsdiensten im Westjordanland eröffnet. Gemeinsam wollen Israelis und Palästinenser der durch den Wintersturm verursachten Verkehrs- und Elektrizitätsprobleme Herr werden. Viele Fahrzeuge, die liegen geblieben sind, blockieren noch die Straßen.

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