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Viele Gäste bei Trauerfeier für ermordeten Rabbi und seine Frau

TEL AVIV (inn) - Zahlreiche Menschen haben am Dienstag an einer Trauerfeier für Rabbi Gavriel Holtzberg und seine Ehefrau Rivka teilgenommen. Die beiden waren in der vergangenen Woche mit vier weiteren Juden bei der Anschlagsserie im indischen Mumbai getötet worden. Die Gedenkstunde fand in Kfar Chabad, einer Ortschaft der Chabad-Bewegung bei Tel Aviv, statt.

Das Ehepaar Holtzberg war in Mumbai (früher Bombay) für das Chabad-Zentrum verantwortlich, das unter anderem als Herberge diente. Terroristen hatten das Gebäude besetzt und die Geiseln ermordet. Der zweijährige Sohn Mosche Zvi wurde von einer indischen Angestellten gerettet. Der ältere Sohn leidet an der Stoffwechselkrankheit Tay-Sachs und hielt sich zur Zeit der Attentate in Israel auf. Bei der Trauerfeier teilte der Vater von Rivka Holtzberg, Schimon Rosenberg, mit, dass seine Tochter im fünften Monat schwanger war. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Peres bekundet Mitleid mit dem Waisenkind

Israels Staatspräsident Schimon Peres sagte bei der Gedenkstunde: „Seit mehreren Tagen ist nun die ganze Welt, und natürlich die jüdische Welt, einem zweijährigen Kind namens Moischi eine Antwort auf seine Frage schuldig. Wir müssen ihm erklären, warum seine Mutter ermordet wurde. Jeder, der ein Kind hat, muss diese Frage stellen. Wer kein Mitleid mit Kindern hat, wird kein Mitleid mit Müttern oder Vätern haben.“

Doch der Junge trage nicht nur eine Frage mit sich, sondern auch einen Trost, fügte Peres hinzu. „Er wird aufwachsen und diese große und wichtige Mission weiterführen.“ Eine ganze Familie weine am heutigen Tage. „Das ganze jüdische Volk ist eine einzige große Familie, deren Schmerz keine Grenzen kennt, aber auch ihre Hoffnung nicht.“

Der Rabbi von Kfar Chabad, Mordechai-Schmuel Aschkenasi, sagte: „Gott verspricht uns, dass Leute, die in seinem Auftrag unterwegs sind, keinen Schaden erleiden. Sie wurden, mit einer Torah und Gebetsriemen in der Hand, abgeschlachtet. Warum? Warum? Juden, die ihr Leben Gott und dem Bemühen geweiht haben, dem Volk Israel mehr Einheit zu bringen und das Wort der Torah an abgelegenen Orten zu verbreiten.“

Zentrum soll neu aufgebaut werden

Rabbi Mosche Kotlarsky von der Chabad-Bewegung kündigte an, das Zentrum in Indien werde wieder aufgebaut. Es solle dann nach Rivka und Gavriel benannt werden. „Moischi, das wird Dein Zuhause sein, in das du zurückkehren kannst; daraus wirst du Kraft ziehen.“ Er fügte hinzu: „Was kann ich Moischi sagen? Du hast nicht Mutter und Vater, die dich in den Armen halten können. Keine Eltern, die dich umarmen und küssen. Du wirst das Kind der gesamten Nation von Israel sein. Du bist ein Sendbote, und ein Sendbote sollst du bleiben.“

Auch die beiden israelischen Oberrabbiner Schlomo Amar und Jona Metzger sprachen bei der Trauerfeier. Anschließend wurde das Ehepaar Holtzberg auf dem Jerusalemer Ölberg beigesetzt. Hunderte Menschen begleiteten sie auf ihrem letzten Wege.

Kfar Chabad dient als Hauptquartier der chassidischen Bewegung in Israel. Der Chassidismus ist eine mystisch-religiöse Strömung im Judentum, die im 18. Jahrhundert in Osteuropa entstand. Die Gründungsfigur war der Wunderheiler und Charismatiker Israel Ben Elieser Baal Schem Tov, der 1760 starb.

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