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„Medinat Weimar“ – Künstler stellt Konzept für jüdischen Staat in Thüringen vor

WEIMAR (in) - Der Kunststudent Ronen Eidelman hat am Sonntag in Weimar eine Idee vorgestellt, nach der in Thüringen ein jüdischer Staat gegründet werden könne. Damit griff der Israeli einen Vorschlag des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschads auf.

Wie die „Thüringer Landeszeitung“ berichtet, stellte Eidelman auf dem Theaterplatz der Stadt ein Papp-Modell eines israelischen Militärjeeps auf. Außerdem waren Plakate zu sehen mit den Slogans „Koschere Bratwurst, jetzt!“ und „Kommt zurück! Jetzt ist es sicher!“.

Während der zweistündigen Veranstaltung präsentierte der linksgerichtete Künstler seine 13 Thesen zu „Medinat Weimar“ – dem „Staat Weimar“. Demnach soll in Thüringen ein jüdischer Staat mit Weimar als Hauptstadt entstehen. Dadurch könnten mehrere Probleme auf einmal gelöst werden, wie das „jüdische Trauma, deutsche Schuld, der Nahostkonflikt, ostdeutsche Depression oder andere Weltprobleme“. Thüringen sei unter anderem ausgewählt worden, weil es „aufgrund seiner aktuellen Probleme als Bundesland mit schrumpfender Bevölkerung und einer schwachen Wirtschaft der optimale Ort für einen neuen jüdischen Staat ist.“ „Ein jüdischer Staat in Thüringen wird nicht nur eine Lösung für die Probleme der jüdischen Welt, sondern auch einen ökonomischen und kulturellen Aufschwung für Thüringen mit seinen Problemen als neues ostdeutsches Bundesland anbieten“, heißt es in These 10 des Projekts.

Seine Idee sei jedoch nicht praxisorientiert. Er wolle provozieren und die Absurdität und Widersprüchlichkeit von antisemitischen, neoliberalen, nationalistischen und zionistischen Argumenten aufdecken.

Die Idee für sein Projekt habe ihm Ahmadinedschad geliefert, als er im Dezember 2005 Deutschland und Österreich aufforderte, einen Teil ihrer Gebiete den Juden für die Gründung eines Staates zur Verfügung zu stellen. Als sozial engagierter Künstler habe Eidelman diese Idee zu Ende gedacht und zum Thema seiner Abschlussarbeit an der „Bauhaus-Universität“ gemacht.

Die Universität distanzierte sich unterdessen von dem Thema. Sie sieht es im Hinblick auf die deutsch-jüdischen Beziehungen als problematisch an.

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