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Pessach-Massaker: Bestürzung und Trauer auch in Dortmund und Gießen

NETANYA / DORTMUND / GIESSEN (inn) – Auch in Deutschland ist der als „Pessach-Massaker“ bezeichnete Bombenanschlag auf ein Hotel in der zentralisraelischen Küstenstadt Netanya mit großer Bestürzung aufgenommen worden – führende Repräsentanten der deutschen Partnerstädte Dortmund und Gießen bekundeten ihr Beileid für die 20 Todesopfer vom Mittwochabend.

Dortmunds Bürgermeister Adolf Miksch (CDU) ordnete am Donnerstag an, die Fahnen in der westfälischen Metropole auf Halbmast zu setzen. In einem Schreiben Mikschs an Netanyas Bürgermeisterin Miriam Feierberg (Likud) heißt es: „Die Bürgerschaft, der Rat und die Verwaltung der Stadt Dortmund sind fassungslos und zutiefst bestürzt über den erneuten, bisher schwersten Terroranschlag in Netanya. Im Namen unserer Stadt möchte ich Ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern in Netanya unsere tiefe Anteilnahme übermitteln. Den Hinterbliebenen der Opfer gilt unser besonderes Mitgefühl. Wir hoffen sehr, daß die zahlreichen Verletzten wieder genesen werden.“ Die Partnerschaft zwischen Netanya und Dortmund besteht seit 1981

Auch Gießens Oberbürgermeister Manfred Mutz (SPD) ordnete Trauerbeflaggung an. „Wir verurteilen diesen Anschlag und denken an die vielen Opfer“, sagte Mutz. Gießens Bürgermeister Heinz-Peter Haumann (CDU) erklärte, Gießen stehe weiter fest an der Seite Netanyas. „Freundschaft beweist sich in schwerer Zeit. Gerade jetzt denken wir an die Angehörigen der Opfer. Unsere Botschaft lautet: Ihr seid nicht allein“, sagte Haumann „Israelnetz“ auf Anfrage. Die seit 1978 bestehende Verbindung beider Städte geht auf eine Initiative des ehemaligen Bürgermeisters von Netanya, Avraham Bar-Menachem, zurück. Der Politiker der Arbeitspartei (Avoda) war in der mittelhessischen Universitätsstadt geboren.

In einer bewegenden Rede aus Anlaß der offiziellen Städtepartnerschaft hatte Bar-Menachem im Juni 1978 gesagt: „In dieser Stunde bin ich glücklich, daß wir den Abgrund der Ablehnung überbrücken und ein lebendiges Zeichen des Willens der Aussöhnung zwischen den Völkern setzen konnten. Ich bin glücklich, wenn wir die Erkenntnis haben, daß wir alle als einzelne Menschen Verantwortung füreinander tragen müssen. Diese Verantwortung für die Mitmenschen und für andere üben wir in den Gemeinden tagtäglich. Heute ist eine Stunde der Hoffnung, daß es uns gelingen wird und wir uns bewähren, in dieser Partnerschaft Gemeinsames zu schaffen.“

Die verkehrsgünstig gelegene 180.000 Einwohner zählende Stadt Netanya ist eine der beliebtesten Urlaubsorte in Israel. Die 1929 gegründete und nach dem jüdisch-amerikanischen Kaufmann und Wohltäter Nathan Straus benannte Hauptstadt des Sharon-Distriktes verfügt über 14 Kilometer Strand. Sie ist die größte Stadt zwischen Haifa und Tel Aviv. Seit Anfang der 90er Jahre haben sich viele Einwanderer aus den Staaten der früheren Sowjetunion in der Stadt niedergelassen. Dort gibt es auch eine große englischsprachige Gruppe. Rund jeder achte Bauplatz in Netanya befindet sich in den Händen von Ausländern, zumeist Engländern und Franzosen.

Die Stadt hat auch eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Region. Für Aufsehen sorgte im April 2001 die Eröffnung des größten Möbelmarktes im Nahen Osten, den die schwedische Firma IKEA auf 23.000 Quadratmetern eröffnete. Aus Netanya kommt die beliebteste Biermarke Israels: Maccabee (Netanya National Brewery). Daneben bilden Diamantenschleifereien und der Vertrieb von Zitusfrüchten das wirtschaftliche Rückgrat.

Auch im Ausbildungsbereich hat die Stadt viel zu bieten. Das Netanya-Academic College bietet Studiengänge in Rechtswissenschaften, Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Verhaltenslehre an. Südlich von Netanya liegt die größte Ausbildungs- und Trainingsanlage für Sportler und Sportlehrer im Nahen Osten: das Wingate-Institut.

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