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Ben-Eliezers Äußerungen über „Siedlungen“ ärgern Yesha-Bewohner

TEL AVIV / HEBRON (inn) – Mit einer Äußerung über eine mögliche „Evakuierung isolierter Siedlungen“ hat Israels Verteidigungsminister Benjamin (Fuad) Ben-Eliezer eine Kontroverse ausgelöst.

Vor Sicherheitsexperten in Tel Aviv sagte Ben-Eliezer, er unterstütze den Abbau solcher sogenannter „Siedlungen“ in Judäa, Samaria und Gaza (Yesha). Er nannte jedoch keinen Zeitpunkt.

Der neu gewählte Vorsitzende der Israelischen Arbeitspartei (Avoda) sagte ferner, er habe bereits 1994 dem damaligen Regierungschef Yitzhak Rabin vorgeschlagen, die jüdischen Orte Netzarim und Kfar Darom im Gazastreifen sowie den jüdischen Wohnbereich Beit Hadassah in der Erzväterstadt Hebron zu räumen.

„Die Chance zur Umsetzung“ sei jedoch verpaßt worden, sagte Ben-Elizer unter Andeutung der damals aufgeladenen Atmosphäre nach dem Attentat des israelischen Arztes Baruch Goldstein in Hebron.

Der Sprecher der Jüdischen Gemeinschaft Hebrons, David Wilder, wies Ben-Eliezers Aussagen entschieden zurück. Mit der gleichen Begründung könne man auch die Räumung von Vororten der Städte Tel Aviv und Haifa verlangen, sagte Wilder der „Jerusalem Post“.

Hebron ist die einzige Stadt in den von Israel 1967 eroberten Gebieten, in der Israelis und Palästinenser leben. Sie gilt als ständiger Unruheherd. Die geographische Situation begünstigt die in letzter Zeit verstärkten Angriffe auf Juden.

Das Stadtzentrum mit den jüdischen Wohnbereichen Avraham Avinu, Tel Rumeida und Beit Hadassah liegt am tiefsten Punkt und ist umgeben von Hügeln, die Israel vor knapp fünf Jahren an die Palästinenser abgegeben hatte.

Die Jüdische Gemeinschaft Hebrons unter Leitung von Noam Arnon hatte in der Vergangenheit wiederholt die Rückeroberung der Hügel in der Innenstadt gefordert.

Seit 1968 leben wieder Juden in der Stadt, die bis zu dem gewaltsamen Pogrom von 1929 eine der größten und bedeutendsten jüdischen Gemeinschaften im Heiligen Land beherbergte.

Die allermeisten Israelis im heutigen Hebron sind religiös. Sie beten am Grab der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, der sogenannten Höhle Machpela.

In der Stadt wurde ferner im Jahr 1011 vor unserer Zeitrechnung der Bethlehemer Heerführer David Ben-Yishai („Sohn Isais“) zum König von Juda gekrönt, bevor er ab 1004 als Herrscher Israels das Land von Jerusalem aus regierte.

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