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Nachholbedarf bei Geschlechtergerechtigkeit

Nach der weltweiten Platzierung zu urteilen, gibt es in Israel Nachholbedarf bei der Geschlechtergerechtigkeit. Gerade im Vergleich mit Europa ist der jüdische Staat etwas hinten dran, im Nahen Osten wiederum Vorbild.
Auch in Tel Aviver Bars ist Gleichberechtigung ein Thema

WASHINGTON (inn) – Israel landet im Geschlechtergleichheits-Index der Weltbank, der weltweit die Gesetzeslage in den Bereichen Arbeit und Wirtschaft über die vergangenen zehn Jahre verglichen hat, auf Platz 77. Die vorderen Plätze der Studie zum Internationalen Weltfrauentag belegen vor allem europäische Länder.

Die Hauptgründe für die israelische Platzierung sind ein niedriges Renteneintrittsalter bei Frauen, das Scheidungsprozedere vor dem Rabbinatsgericht und die eingeschränkten Möglichkeiten für Männer, Elternzeit nehmen zu können. Ein frühes Renteneintrittsalter bedeutet zum Beispiel schlechtere finanzielle Absicherung im Alter. Die allgemeinen Kategorien der Weltbank-Analyse sind Bewegungsfreiheit bei der Jobwahl, Gesetze, die den Berufseintritt für Frauen erleichtern, das Gehalt, die Rechtslage nach der Hochzeit, Kinder, Geschlechtsdiskriminierung bei Firmengründung und Rentenansprüche.

Wo landen Deutschland, Österreich und die Schweiz?

Der jüdische Staat erhielt eine Gesamtwertung von 80,63 von 100 möglichen Punkten. Bewertet wurden 187 Länder. Im Bezug auf den Nahen Osten ist Israel vorbildlich, denn im Durchschnitt erreichten Länder dieser Region nur 47,37 Punkte. Vergleicht sich das Land aber mit Europa, sieht das anders aus. Die vollen 100 Punkte schafften die gemeinsam erstplatzierten Länder Belgien, Dänemark, Frankreich, Lettland, Luxemburg und Schweden. Österreich steht auf Platz 7, Deutschland ist auf Platz 31, die Schweiz auf Platz 70. Auf dem allerletzten Platz steht Saudi-Arabien.

Die erreichten Punkte drücken ungefähr den Prozentsatz der Rechte aus, den Frauen im Vergleich zu Männern in den jeweiligen Ländern erreicht haben. Weltweit geht der Trend zu mehr legislativer Gleichberechtigung. Vor zehn Jahren lag der Durchschnittswert aller Länder noch bei 70,06. Dieses Mal erreichte er schon 74,7. Laut der Weltbank hat es seitdem 280 Gesetze gegeben, welche die Ungleichheit in den jeweiligen Gesellschaften ausgeräumt haben.

Der Weltfrauentag, der regelmäßig am 8. März begangen wird, geht auf die Initiative von sozialistischen Organisationen im Kampf um Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht vor dem Ersten Weltkrieg zurück. In diversen Ländern ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland gilt das bisher nur für Berlin.

Von: mm

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