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Nach Zwischenfall an Grenze: Syrien beschuldigt Israel des Vertragsbruchs

JERUSALEM / DAMASKUS (inn) – Nach den jüngsten Zwischenfällen im israelisch-syrischen Grenzgebiet östlich des Sees Genezareth hat Syrien der israelischen Armee am Mittwochabend vorgeworfen, ein militärisches Abkommen aus dem Jahr 1974 gebrochen zu haben. Bei den Auseinandersetzungen war am Nachmittag auf israelischem Gebiet ein Syrer getötet und ein weiterer verletzt worden.

Angaben der israelischen Armee zufolge gingen Soldaten auf einen der Araber zu, die in israelisches Staatsgebiet eingedrungen waren. Dabei eröffnete der andere aus geringer Entfernung das Feuer auf sie. Die Israelis schossen zurück und töteten den Angreifer. Der zweite Syrer wurde verletzt und ergab sich nach einer Schlägerei der israelischen Brigade zum Verhör.

Wie die Tageszeitung „Ma´ariv“ berichtet, ging die Armee zunächst davon aus, daß es sich bei den Eindringlingen um Mitglieder einer Terrorzelle handle, die Informationen über die israelischen Soldaten in der Region sammeln wollten. Später entpuppten sie sich jedoch als syrische Soldaten in Zivilkleidung. Diese hatten Tüten mit weiteren Kleidungsstücken und ein Schnellfeuergewehr vom Typ AK 47 (Kalashnikov) bei sich.

Kurz darauf sollen syrische Soldaten von einem nahegelegenen Stützpunkt auf die israelische Brigade gefeuert haben. Diese erwiderte das Feuer, stellte es jedoch bald wieder ein, weil sich der Angriff als nicht effektiv erwies. Die Israelis hätten die Lage nicht noch verschlimmern wollen, hieß es aus Armeekreisen.

Israel hält es durchaus für möglich, daß die Syrer ursprünglich nicht die Absicht hatten, israelische Soldaten anzugreifen, sondern sich auf einem harmlosen Spaziergang befanden. Da die Grenze in dieser Gegend sehr unübersichtlich ist, könnten sie versehentlich auf israelisches Gebiet geraten sein. Vertreter der Armee betonten allerdings, daß ihre Soldaten nicht angegriffen, sondern nur zurückgeschossen hätten.

In einer offiziellen Erklärung aus Damaskus hieß es hingegen, drei syrische Staatsbürger in Sportkleidung, darunter zwei Polizisten, seien in der entmilitarisierten Zone nahe der Grenze zu Israel auf dem Weg zu einer Wasserquelle gewesen. Israel habe durch seine Aktion gegen das Truppenentflechtungsabkommen verstoßen, das die beiden Staaten nach dem Yom-Kippur-Krieg abgeschlossen hatten.

„Von israelischer Seite wurde auf die Männer geschossen. Dies führte dazu, daß einer von ihnen starb und die Spur eines anderen verlorenging“, so die syrische Beschreibung des Vorfalls. „Eine Patrouille, die sich in der Gegend aufhielt, erwiderte das Feuer.“

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