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Nach verweigertem Visum: Tennis-Sender überträgt Dubai-Turnier nicht

DUBAI (inn) - Der internationale Fernsehsender "Tennis Channel" verzichtet auf eine Übertragung des Turniers in Dubai. Damit protestiert er gegen die Weigerung der Vereinigten Arabischen Emirate, der israelischen Tennisspielerin für die Teilnahme ein Visum auszustellen. Die Meisterschaft findet in dieser Woche statt.

„Dies war eine leichte Entscheidung“, sagte der Programmdirektor des „Tennis Channel“, Ken Solomon, am Montag im US-Bundesstaat Utah. „Beim Sport geht es um Leistung, unabhängig von Hintergrund, Klasse, Rasse, Glaube, Farbe oder Religion. Es geht einfach nur um Talent. Dies ist ein klassischer Fall, es geht nicht darum, welches Land einem anderen Land was angetan hat. Wenn der Staat Israel einen Bürger aus einer arabischen Nation an der Einreise hinderte, hätten wir dieselbe Entscheidung getroffen.“

Solomon fügte laut der Online-Ausgabe der „New York Times“ hinzu, er habe seit Sonntag über eine Absage der Übertragung nachgedacht. Er habe mit seinen Mitarbeitern gesprochen, aber keine in wesentlicher Weise abweichende Meinung zu hören bekommen. Daraufhin habe er am Montag den Präsidenten des Weltverbandes für Damentennis (WTA), Larry Scott, angerufen. Dieser habe nicht mit der Annullierung gerechnet, könne sie aber nachvollziehen.

Das Turnier in Dubai gehört zu einer Reihe von internationalen Tennismeisterschaften, für die der Kanal die Fernsehrechte erhalten hat. Es ist mit insgesamt zwei Millionen Dollar Preisgeld dotiert. Neun der ersten zehn Spielerinnen der Weltrangliste nehmen daran teil.

„Pe´er hätte das Turnier gewinnen können“

Solomon sagte: „Das ganze Teilnehmerfeld wurde durch dieses Ereignis herabgemindert. Es tut ihnen allen weh. Schahar hatte das Recht erworben, bei dem Turnier zu sein. Sie war gerade sehr erfolgreich und hätte es gewinnen können. Es ist einfach schwer vorstellbar, dass so etwas in diesen Tagen und dieser Zeit passiert.“ Pe´er nimmt derzeit den 48. Platz der Weltrangliste ein. In der vergangenen Woche erreichte sie das Halbfinale des Turniers im thailändischen Pattaya.

Die Vertreter der Vereinigten Arabischen Emirate hätten ihm nicht mitgeteilt, warum Pe´er kein Visum erhalten habe, so Solomon. Möglicherweise sei die jüngste israelische Offensive gegen die Terror-Infrastruktur im Gazastreifen der Grund. Allerdings habe er schon vor einem Jahr befürchtet, dass die israelische Sportlerin in Dubai Probleme bekommen könnte.

Pe´er hatte erst am Wochenende erfahren, dass sie nicht an dem Turnier teilnehmen könne. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Organisatoren bereits die Begegnungen ausgelost. Sie sollte in der ersten Runde auf die Russin Anna Chakvetadze treffen. WTA-Präsident Scott hatte die Entscheidung der Vereinigten Arabischen Emirate scharf kritisiert.

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