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Nach Tod dreier Jugendlicher: Granaten auf Gusch Katif

GAZA (inn) – Palästinenser haben am Samstag und Sonntag rund 80 Mörsergranaten auf jüdische Ortschaften im südlichen Gazastreifen abgefeuert. Die Angriffe waren eine Reaktion auf den Tod dreier Jugendlicher, die am Samstag von israelischen Truppen erschossen worden waren.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, landeten 30 weitere Granaten auf palästinensischem Gebiet. Bei den Angriffen wurde niemand verletzt. Nach israelischen Angaben war vor allem das „Volkswiderstandskomitee“ für den Abschuss der Mörsergranaten verantwortlich. Diese Terrorgruppe hat sich im Gegensatz zu anderen Vereinigungen wie Hamas und Dschihad al-Islami nicht zu der Feuerpause verpflichtet, die der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, ausgehandelt hat.

Am Samstagnachmittag hatten israelische Soldaten fünf palästinensische Jugendliche nahe der Autonomiestadt Rafah im südlichen Gazastreifen entdeckt. Sie krochen auf die Grenze zu Ägypten zu. Als sie näher kamen, eröffneten die Soldaten das Feuer, weil sie die Jungen für Schmuggler hielten. Dabei kamen drei Jugendliche ums Leben: Aschraf Musa (15), Chaled A´anam (15) und Ahmad al-Dschasar (14). Die beiden anderen flohen auf das palästinensische Gebiet zurück und wurden von PA-Sicherheitskräften verhört.

Nach Angaben eines ranghohen Offiziers hatten die Soldaten zunächst Warnschüsse abgegeben und später auf die Beine der Jungen geschossen. Ein 22-jähriger Bewohner von Rafah, Ali Abu Seid, sagte hingegen, die Teenager hätten auf offenem Feld Fußball gespielt. Dabei sei der Ball in Richtung des Grenzzaunes geschossen worden. „Die Kinder rannten hinterher, und dann hörten wir Schüsse.“

Anschließend kündigten mehrere palästinensische Organisationen Rache an. Hochrangige Vertreter von Hamas und Dschihad al-Islami teilten mit, die Israelis hätten die Waffenruhe verletzt und es stehe ihnen frei, Vergeltung zu üben. Allerdings seien sie der Feuerpause noch verpflichtet. Die israelischen Sicherheitskräfte befürchten nach den Vorfällen eine Eskalation im Gazastreifen.

Abbas nannte den Vorfall bei Rafah „Israels Verachtung der Feuerpause“.

Am Sonntag nahmen Tausende Palästinenser an der Beisetzung der drei Teenager teil. Darunter waren auch Dutzende bewaffnete Männer. Sie riefen „Allah ist am größten“ und schworen Rache. Bewaffnete gaben Schüsse in die Luft ab. „Unsere Geduld ist begrenzt, und wir sind bereit, sie (die Verantwortlichen) immer wieder zu bezwingen“, sagte ein Hamas-Sprecher.

Israels Premier Ariel Scharon verurteilte die palästinensischen Angriffe auf die Siedlungen. Verteidigungsminister Schaul Mofas forderte Abbas dazu auf, etwas gegen den Beschuss zu unternehmen.

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