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Nach Start in Israel: Bahrain entzieht Sportler Staatsbürgerschaft

TIBERIAS (inn) – Zwei Tage nach seinem Sieg beim Tiberias-Marathon hat Bahrain einem Läufer die Staatsbürgerschaft aberkannt. Er habe mit seinem Start in Israel gegen die Gesetze des Golfstaates verstoßen, hieß es als Begründung.

Der Athlet, Mushir Salem Jawher, stammt ursprünglich aus Kenia. Seit 2003 trat der Katholik jedoch für Bahrain bei Wettkämpfen an. Am Donnerstag nahm er als erster arabischer Sportler an einem israelischen Marathon teil. In Tiberias überquerte er nach 2 Stunden und 13 Minuten vor allen anderen Läufern die Ziellinie.

Am Freitag drückte er seine Freude gegenüber der „Jerusalem Post“ aus. Er sei „sehr stolz“, in Israel angetreten zu sein. „Als ich mich entschied zu kommen, wusste ich nicht, dass meine Anwesenheit hier historisch war.“ Das habe er erst nach seiner Ankunft erfahren, sagte Jawher. „Für mich war das kein Problem, und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder hier mitlaufen kann.“ Die Menschen sollten miteinander in Harmonie leben.

Diese Äußerungen wurden im Bahrainischen Leichtathletikverband allerdings nicht positiv aufgenommen. „Der Verband bedauert zutiefst, was der Athlet getan hat“, heißt es in einer Mitteilung vom Samstag. Ein Komitee aus Sport- und Regierungsbehörden beschloss, seinen Namen aus den Registern des Sportsverbandes zu streichen. Jawher sei mit seinem kenianischen Pass nach Israel eingereist. Weil er „die Gesetze Bahrains verletzt“ habe, sei ihm die Staatsbürgerschaft aberkannt worden.

Laut der „Jerusalem Post“ kündigte der Vorsitzende des Israelischen Leichtathletikverbandes, Schlomo Ben-Gal, am Sonntag eine Reaktion an. Er werde einen Brief an den internationalen Verband schicken und um Unterstützung für Jawher bitten. „Gemäß dem internationalen Abkommen hat ein Athlet die Freiheit, an jedem Wettkampf teilzunehmen, für den er sich entscheidet“, sagte er. „Es kann keine Diskriminierung aus politischen Gründen geben. Wir glauben, dass der Sport über allen politischen Erwägungen stehen sollte und dass Athleten und Sportveranstaltungen Brücken zwischen Ländern in aller Welt schlagen können.“

Bahrain hat keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Israel.

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